Das teilte die Evangelische Landeskirche Anhalts am Donnerstag in Dessau-Roßlau mit. Die vier Bronzeglocken ersetzten die alten Eisenhartgussglocken in dem mittelalterlichen Wehrturm neben der Kirche, der als Glockenturm von St. Bartholomäi genutzt wird.
Das Geläut aus Gelsenkirchen soll den Angaben zufolge vorerst im Kirchenschiff von St. Bartholomäi gelagert und im kommenden Jahr im "Dicken Turm" installiert werden. Es stammt von 1973 aus der Glockengießerei Petit & Edelbrock in Gescher im Münsterland. Die Glocken seien von guter Gussqualität, hervorragendem Klang und mit knapp 50 Jahren in einem jugendlichen Glockenalter, erklärte der Glockensachverständige der Landeskirche, Pfarrer Kornelius Werner.
Pfarrei bedauert Entwidmung und geplanten Abriss
Die Entwidmung der ehemaligen römisch-katholischen Pfarrkirche St. Josef am Rande von Gelsenkirchen einschließlich ihres geplanten Abrisses sei sehr schmerzhaft für die Mitglieder der Pfarrei gewesen. Dass die Glocken nun eine weitere Verwendung finden, sei für alle eine gute Sache. Kosten entstünden der Zerbster Bartholomäigemeinde aktuell nur für Demontage und Transport. Unterstützt werde das Vorhaben von einer Zerbster Spedition.
Die Zerbster Bartholomäikirche wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Heute besteht sie aus einem geschlossenen Chor samt Querhaus sowie einem offenen Kirchenschiff.