Wegen einer schwarzen Kasse für Spendengelder ist ein Pfarrvikar aus Niederbayern am Freitag zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht in Freyung habe den Mann der Untreue für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von insgesamt 13 200 Euro verurteilt, sagte eine Gerichtssprecherin. Es handle sich um 120 Tagessätze. Damit wäre der Vikar vorbestraft. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Gegen Richtlinien verstoßen
Das Gericht sah es laut Sprecherin als erwiesen an, dass der Vikar mindestens von 2016 bis 2018 nichts gegen die Führung einer schwarzen Kasse in seinem Pfarrverband getan hat. Diese sei unter anderem aus Kollekten von Beerdigungen und Trauungen gefüllt worden.
Damit sollen laut Anklage unter anderem kleine Ausgaben für das Pfarrbüro oder Geschenke für Jubilare gezahlt worden sein - was gegen die Richtlinien des Bistums Passau verstoßen habe. Den entstandenen Schaden schätzte das Gericht nach Angaben der Sprecherin auf 26 000 Euro und ordnete an, dass der Vikar diese Summe zurückzahlen muss.
In gutem Glauben gehandelt
Zugunsten des Angeklagten wertete das Gericht demnach, dass er glaubte, im Interesse der Kirche gehandelt zu haben – und dass er die Vorwürfe vor Gericht einräumte.