Bistum Eichstätt wartet noch immer auf Millionenrückzahlung

Untreue und Bestechlichkeit

Die Aufarbeitung des Finanzskandals im Bistum Eichstätt zieht sich hin. Einem Bericht der Ingolstädter Tageszeitung "Donaukurier" nach gilt dies sowohl für die finanzielle Schadensbegrenzung als auch für die Beschäftigung der Justiz.

Blick auf den Eichstätter Dom am 22. Januar 2020 in Eichstätt. / © Christopher Beschnitt (KNA)
Blick auf den Eichstätter Dom am 22. Januar 2020 in Eichstätt. / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Vor einem Jahr hatte das Bistum über einen außergerichtlichen Vergleich mit einem Projektentwickler in den USA informiert. Dieser belief sich über eine Gesamtsumme von rund 18 Millionen Dollar. Vereinbart worden sei eine Rückzahlung bis Sommer 2023. Nach Auskunft eines Bistumssprechers gingen bis Ende September aber erst 13 Millionen Dollar ein. Geprüft werde nun auch eine Zwangsvollstreckung. Diese sei als letzte Möglichkeit im Vergleich vorgesehen.

Bereits vor mehr als einem Jahr hat die Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen vier Personen erhoben, unter anderem wegen Untreue und Bestechlichkeit. Zu den Angeklagten zählt auch ein ehemaliger hoher Mitarbeiter des Bistums, der die Vorwürfe bestreitet. Das zuständige Landgericht München II bestätigte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass über eine Zulassung der Anklage noch nicht entschieden sei. Damit ist weiter offen, ob es überhaupt zu einem Prozess kommt.

Hochrisikoanlagen

In dem Fall geht es um Investitionen aus Eichstätter Bistumsvermögen in US-Immobilienprojekte in den Jahren 2014 bis 2016. Dabei waren Rücklagen in Höhe von fast 60 Millionen US-Dollar hochriskant angelegt worden. Bischof Gregor Maria Hanke machte den Skandal Anfang 2018 publik. Im Sommer zuvor hatte er externe Wirtschaftsprüfer und Anwälte eingeschaltet und Anzeige erstattet. Zeitweilig befand sich auch der Bischof selbst im Visier der Ermittler. Als direkte Folge des Skandals überarbeitete die Diözese ihre Anlagerichtlinien. Inzwischen kümmern sich externe Dienstleister um die Investments.

Ohne die ausstehende Restsumme aus dem Vergleich hat das Bistum nach eigenen Angaben bisher etwa 32 der 60 Millionen Dollar zurückerhalten.

Deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit (September 24) 61 Mitglieder an.

Ebenfalls zur Konferenz gehören - auch wenn sie nicht Bischöfe sind - Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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