"Ziehen Sie und alle Verantwortungsträger Konsequenzen aus den Ergebnissen und stellen Sie den Schutz der Institution nicht an die erste Stelle", heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief an die Kölner Bistumsleitung.
Der BDKJ bot dem Kardinal zudem Hilfe an: "Gemeinsam können wir die Probleme in unserer katholischen Kirche angehen - und das auf allen Ebenen statt nur von oben nach unten."
Auswirkungen auf die Jugendverbände
Der katholischen Kirche diagnostizierte der BDKJ in seinem Schreiben "tiefgreifende Probleme". Das Ansehen der Kirche sei durch "Missbrauch und mangelnden Willen zu einer wirklich unabhängigen Aufklärung sowie durch das unprofessionelle Handeln der Bistumsleitung" weitgehend demontiert, hieß es.
Dies wirke sich auch auf die Jugendverbände aus, die immer häufiger "Diskussionen, Druck oder sogar Anfeindungen" ausgesetzt seien. Es brauche klare Schritte von Woelki, um die Strukturen im Erzbistum aufzubrechen und neu auszurichten.
Gemeinsam an der Zukunft arbeiten
Die Jugendverbände verstehen sich laut Brief "als einen Teil des Erzbistums, welcher bereits kritisch auf sich selbst geschaut und entsprechend gehandelt hat und weiter handeln wird". Der Schutz von Kindern und Jugendlichen stehe bei ihnen an erster Stelle. Gemeinsam mit dem Kardinal wolle der BDKJ an einer Kirche arbeiten, "in der die Würde des Menschen unantastbar ist und die Freiheit der Kinder Gottes an erster Stelle steht".
Woelki steht wegen der Missbrauchsaufarbeitung in seinem Erzbistum derzeit unter Druck. Ein Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsfällen ließ er wegen "methodischer Mängel" nicht wie zunächst vorgesehen veröffentlichen. Ein neues Gutachten soll bis zum 18. März vorliegen.