Der Fuldaer Bischof und stellvertretende Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Michael Gerber, sieht das neue Vatikan-Papier zur Segnung Homosexueller auch als "klares politisches Signal". Dieses gehe vor allem in Richtung einiger afrikanischer Länder, wo für praktizierte Homosexualität bis heute harte Strafen bis hin zur Todesstrafe drohten, sagte er im Interview der Woche im Deutschlandfunk, das am Sonntag ausgestrahlt wird.
"Angesichts dessen, was wir an Diskriminierung erleben, ob in Uganda oder in anderen Staaten, also wo Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, sehr in Gefahr sind, braucht es hier ein sehr klares politisches Signal, auf welcher Seite die Kirche steht und mit welchen politischen Kräften sie sich auf keinen Fall in so einer Frage solidarisieren kann", so Gerber.
Gerade aus den Bischofskonferenzen etlicher Länder in Afrika kommt bisher der entschiedenste Widerstand gegen die am Montag veröffentlichte neue Regelung aus dem Vatikan. Danach dürfen Priester auch gleichgeschlechtliche und nach einer Scheidung wiederverheiratete Paare segnen, sofern eine Verwechslung mit dem Ehesakrament konsequent vermieden werde.