Mit Appellen zum Kampf gegen den Antisemitismus ist das 70-jährige Bestehen der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin begangen worden. Um der Ausbreitung von Antisemitismus entgegenzutreten, seien bessere Bildungsprogramme in den Schulen nötig, sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, laut Redemanuskript bei der Festveranstaltung am Sonntagabend in Berlin.
Wenn Populisten Hass gegen alles Jüdische schüren und "selbst ernannte Friedenskämpfer meinen, sie könnten Fahnen verbrennen und Israelis verdammen", müsse dem mit der Stärke des Rechtsstaates und mit Bildung Einhalt geboten werden, betonte Stäblein. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit stehe für solche Initiative "zum resoluten Eintreten gegen Antisemitismus", für Bildung, Begegnung und gelingendes Miteinander.
Aus der Vergangenheit lernen
Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) betonte laut Redemanuskript, es bleibe eine große Aufgabe für alle, "aus der Vergangenheit zu lernen, um zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholt". Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit engagiere sich für diese geschichtliche Aufarbeitung, die Bekämpfung von Antisemitismus und das Erinnern "an die unfassbaren Schrecken des Holocaust". Ihr Jubiläum sei ein "bedeutendes Ereignis" für Berlin.
Die Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wurde am 24. November 1949 gegründet. Bundesweit gibt es nach eigenen Angaben mehr als 80 regionale Gruppen. Schirmherr ihres ebenfalls 1949 gegründeten "Deutschen Koordinierungsrats" ist der Bundespräsident.