Frauenrechte werden nach Worten zweier katholischer Organisationen zunehmend bedroht. Weltweit seien Frauen und Mädchen Diskriminierung und anhaltender Gewalt ausgesetzt, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des Entwicklungshilfswerks Misereor und des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) am Freitag. Zu den Bedrohungen zählten Zwangsehen, Bildungsausgrenzung sowie sexualisierte Gewalt sowohl physisch wie auch im Internet.
180.000 Opfer häuslicher Gewalt

"Wo Frauenrechte missachtet werden, gibt es keine stabile Gesellschaft", betonte KDFB-Präsidentin Anja Karliczek. Das gelte auch mit Blick auf die Bundesrepublik. So wurden in Deutschland 2023 nach offiziellen Angaben über 180.000 weibliche Opfer häuslicher Gewalt registriert, ein Anstieg um über fünf Prozent zum Vorjahr. Zudem würden auch hierzulande Soziale Medien gezielt genutzt, um Frauen einzuschüchtern und aus öffentlichen Debatten zu verdrängen.
Umsetzung der Istanbul-Konvention "mangelhaft"
Anlässlich des Weltfrauentages am Samstag (8. März) bemängeln die Organisationen, dass die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, in Deutschland zwar angenommen worden, die Umsetzung jedoch noch mangelhaft sei. "Prävention, Schutz und Strafverfolgung dürfen keine leeren Versprechen bleiben", so Karliczek. Das jüngst verabschiedete Gewaltschutzgesetz werten Misereor und KDFB aber als wichtigen Schritt.