Neben einer Personalveränderung für den 72-Jährigen, der seit über fünf Jahren auf dem Nuntiaturposten in Canberra sitzt, könnten auch Kurienkardinal George Pell betreffende Vorgänge ein Thema gewesen sein.
Der frühere Finanzchef Pell war in seiner Heimat Australien von 2017 an wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt und verurteilt, dann aber in höchster Instanz freigesprochen worden. Italienische Medien spekulieren, dass bei seiner Anklage auch ein Machtkampf mit Kardinal Giovanni Angelo Becciu, einem ehemaligen Spitzenbeamten des vatikanischen Staatssekretariats, eine Rolle spielte.
Kardinal Pell zurück im Vatikan
Pell (79) war am Mittwoch erstmals seit über drei Jahren in seine römische Wohnung zurückgekehrt. Der Anlass seines Besuchs ist unklar.
Becciu (72) hatte Ende September überraschend sein aktuelles Amt als Heiligsprechungspräfekt und seine Rechte als Kardinal abgegeben. Als möglicher Hintergrund ist von Beccius Vorgehen als Substitut des Staatssekretariats von 2011 bis 2018 die Rede. Der Kardinal bestreitet ein Fehlverhalten.