Gläubige im Erzbistum Köln beten um geistliche Berufungen

"Ich stehe vor der Tür und klopfe an"

​​​​​​​Die Menschen sehnen sich nach neuen Seelsorgerinnen und Seelsorgern. So erklärt Regens Regamy Thillainathan den Erfolg des Weltgebetstags um geistliche Berufungen im Erzbistum Köln. Über eintausend Gläubige haben teilgenommen.

Das Gebetsheft zum Weltgebetstag im Kölner Dom. (rogamus-Stiftung)

Zur Teilnahme am 60. Weltgebetstag um geistliche Berufungen hatte Papst Franziskus aufgerufen. Mit dem Gebet sollten Menschen aller Altersgruppen ermutigt werden, Gottes Ruf zu folgen und ihre Talente für ihre Mitmenschen und den Glauben einzusetzen.

Unter dem Motto "Ich stehe vor der Tür und klopfe an" beteten im Erzbistum Köln über eintausend Gläubige in über 20 Kirchengemeinden, Klöstern, geistlichen Gemeinschaften und zu Hause - zum Teil 24 Stunden lang.

Regens Regamy Thillainathan ist Sekretär der rogamus-Gebetsgemeinschaft. (rogamus-Stiftung)
Regens Regamy Thillainathan ist Sekretär der rogamus-Gebetsgemeinschaft. / ( rogamus-Stiftung )

Ausdruck von Sehnsucht und Dankbarkeit

"Ich freue mich, dass Jahr für Jahr mehr Gemeinden und Kirchen teilnehmen", so Regens Regamy Thillainathan, der die Aktion als Sekretär der erzbischöflichen rogamus-Gebetsgemeinschaft betreut.

"Die Menschen in unserem Erzbistum sehnen sich nach jungen Frauen und Männern, die als Seelsorgerinnen und Seelsorger für sie da sind und den Glauben verkünden." Wenn wie in den vergangenen Jahren mehr als eintausend Gläubige gemeinsam für Berufungen beteten, zeige das auch die große Dankbarkeit gegenüber den Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten, den Diakonen, Priestern und Ordensleuten vor Ort, so Thillainathan.

Regens Regamy Thillainathan zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen

"Die Menschen in unserem Erzbistum sehnen sich nach jungen Frauen und Männern, die als Seelsorgerinnen und Seelsorger für sie da sind und den Glauben verkünden."

Auch der Euskirchener Pfarrer Tobias Hopmann beteiligte sich gemeinsam mit den Frauen und Männern in seinen Gemeinden am Weltgebetstag: "Ich halte es für wichtig, dass wir gerade junge Menschen, die sich der Frage stellen, ob Gott jetzt wirklich bei ihnen anklopft, helfen und sie dabei unterstützen, dieses Klopfen auch zu hören und dann Gott die Tür zu ihrem Leben zu öffnen."

Den Erfolg des Tages könne man nicht in Zahlen messen, so Hopmann im Interview mit DOMRADIO.DE. Dennoch sei es ein ermutigendes Zeichen, dass sich jedes Jahr mehr Menschen dem Gebet anschlössen.

In St. Antonius in Reichshof beten Jugendliche beim Weltgebetstag um geistliche Berufungen. (rogamus-Stiftung)
In St. Antonius in Reichshof beten Jugendliche beim Weltgebetstag um geistliche Berufungen. / ( rogamus-Stiftung )

Eröffnung im Kölner Dom

In diesem Jahr beteiligten sich unter anderem Gemeinden in Düsseldorf, Leverkusen und Morsbach. Bei 24-Stunden-Gebeten, heiligen Messen und Anbetungsstunden trafen sich Gläubige aus verschiedenen Orten und Kirchen, um gemeinsam zu beten und sich über das Gebet um geistliche Berufungen auszutauschen.

Im Kölner Dom wurde der Weltgebetstag am Samstag mit einem feierlichen Gottesdienst mit Regens Regamy Thillainathan eröffnet.

Im Rahmen der Feier bedankte sich auch einer der Priesteramtskandidaten im Erzbistum Köln bei den Beterinnen und Betern. Gemeinsam mit 41 Mitbrüdern bereitet er sich in der Priesterausbildung im Collegium Albertinum in Bonn auf den Dienst als Priester vor.

Der Weltgebetstag um geistliche Berufungen hat eine lange Tradition und geht auf einen Aufruf von Papst Paul VI. im Jahr 1963 zurück. Er soll das Bewusstsein dafür stärken, dass es junge Frauen und Männer braucht, die in unterschiedlichen Berufen und Lebensformen das Wort Gottes verkündigen und für die Menschen da sind.

Stellvertretend für 41 Mitbrüder bedankt sich ein Priesteramtskandidat bei den Beterinnen und Betern. (rogamus-Stiftung)
Stellvertretend für 41 Mitbrüder bedankt sich ein Priesteramtskandidat bei den Beterinnen und Betern. / ( rogamus-Stiftung )

Die erzbischöfliche rogamus-Stiftung, die den Weltgebetstag im Erzbistum Köln organisiert, wurde 2017 durch den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki gegründet. Sie hilft der Diözesanstelle für Berufungspastoral durch Gebet und finanzielle Unterstützung dabei, ihre Berufung zu finden. Durch die Mitgliedschaft von Papst Franziskus erlangte die Stiftung Bekanntheit über die Grenzen des Erzbistums Köln hinaus.

rogamus-Stiftung

Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat im Jahr 2017 die rogamus-Stiftung gegründet. Sie zeigt sich verantwortlich für den gesamten Themenbereich der Berufungspastoral. Hierzu zählen die Gebetsgemeinschaft rogamus, die Anbetungskapelle im Maternushaus und das der Förderung geistlicher Berufungen gewidmete Sondervermögen des Erzbistums Köln. Das Stiftungskapital stammt aus dem Privateigentum des Erzbischofs selbst und aus zweckgebundenen Nachlässen an den Erzbischöflichen Stuhl.

Gebetsbroschüre der rogamus-Stiftung (rogamus-Stiftung)