Kardinal Woelki hob in einem Videogruß insbesondere die Auswirkungen des von Papst Franziskus initiierten Heiligen Jahr der Barmherzigkeit hervor. Auch die Gemeinden im Erzbistum Köln hätten dadurch ihre eigentliche Sendung noch einmal neu und bewusster erkannt und sich dezidiert auf den Weg der Barmherzigkeit, auf den Weg zu den Kleinen und Armen, zu den Flüchtlingen, zu Menschen in Not aufgemacht. Er habe nicht den Eindruck einer Amtsmüdigkeit bei Papst Franziskus, so Woelki weiter: "Der wird schon noch ein paar Jahre weitermachen."
Bundespräsident Joachim Gauck hat anlässlich des 80. Geburtstags von Papst Franziskus dessen Einsatz für den Frieden gewürdigt. "Mit Ihrem unermüdlichen Engagement für die Armen und gesellschaftlich Ausgegrenzten, mit Ihrem Einsatz für den Frieden in der Welt stehen Sie für eine Kultur des solidarischen und gewaltfreien Miteinanders", erklärte Gauck am Freitag in Berlin.
Gauck betonte, Franziskus trete "weltweit für nachhaltige Versöhnung zwischen Menschen verschiedenster Herkunft, Überzeugung und Religion ein". Das Staatsoberhaupt erinnerte an den ökumenischen Gottesdienst zum Reformationstag im schwedischen Lund, an dem Papst Franziskus teilgenommen hatte. Auch gelte der "Erhaltung unserer Umwelt als unersetzliche Lebensgrundlage" ein besonderes Augenmerk des Papstes. "Möge Ihr Einsatz für einen einander zugewandten, respektvollen und barmherzigen Umgang der Menschen miteinander auch für den Frieden auf Erden reiche Ernte tragen", wünschte Gauck.
Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erklärte am Donnerstag in München, mit Franziskus lerne die Kirche neu, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Marx erklärte, der unvergessene Besuch des Kirchenoberhauptes auf Lampedusa habe Europa die ganze Dimension des herannahenden Flüchtlingsdramas vor Augen geführt. Die Kirche dürfe nicht nur um sich selbst kreisen, sondern müsse in die Welt wirken. Das mache der Papst deutlich, wenn er eine barmherzige Kirche fordere.
Mit Franziskus sei man zudem auf dem Weg zu einer "synodalen Kirche", betonte der Münchner Erzbischof. Mit seinen Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" und "Amoris laetitia" lasse er keinen Zweifel daran, wie dieser Weg aussehen müsse: "Im Miteinander und nicht im Gegeneinander, im Dialog und nicht im Monolog, im Austausch der Charismen und nicht im engen dogmatischen Verharren, in der Zuwendung zu den Ausgegrenzten und Suchenden und nicht in der Einmauerung in Normen und Vorschriften."
Der Kirche in Deutschland wünsche er, "dass wir den Heiligen Vater gerade auf diesem Weg, der sich ja bis in unsere tägliche Arbeit in den Gemeinden auswirkt, tatkräftig unterstützen", so Marx. Außerdem werde mit dem Papst die globale Verantwortung der Kirche spürbar. Mit seinen Auslandsreisen und diplomatischen Vermittlungsversuchen dränge sich Franziskus der Staatengemeinschaft nicht auf, sondern biete die Kirche als Gesprächspartner an. Dabei seien bereits große Erfolge gelungen.
Der Kardinal erinnerte zudem an die Begegnung des Papstes mit dem Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., im Februar auf Kuba oder an das gemeinsame Gebet mit dem Lutherischen Weltbund am Reformationstag in Lund. Dazu komme der Einsatz für Europa, für den Franziskus den Karlspreis erhalten hat, sowie die Umweltenzyklika "Laudato si", die die Verantwortung für eine globale Schöpfungsgerechtigkeit eindringlich anmahne.
ZdK-Präsident Thomas Sternberg betonte an den Papst gewandt: "Ihr Beispiel in Wort und Tat hilft, Zeugen unseres Glaubens in einer säkularer werdenden Welt zu sein. Besonders dankbar sind wir für Ihren Einsatz für die Not der weltweiten Flucht."
Sternberg sagte, es sei zu hoffen, dass der Papst "die Schritte auf dem Weg der Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit" weiter gehen könne. Das Zentralkomitee, höchstes repräsentatives Gremium des deutschen Laien-Katholizismus, werde ihn "nach allen Kräften unterstützen".
Sternberg hob "eindrucksvolle Begegnungen" mit dem Papst hervor, insbesondere anlässlich der Verleihung des Aachener Karlspreises im Mai dieses Jahres. Sternberg sagte, er denke mit großer Dankbarkeit an die damalige Rede des Papstes, in der er die Europäer an die Fähigkeiten erinnert habe, "die diesen Kontinent stark gemacht haben und die mit dem Christentum so eng verbunden sind".
Mit seiner Haltung insgesamt setze Franziskus "Zeichen für die Rückbesinnung auf den Dienst, der Christen auszeichnen" müsse. Mit seinen Texten weise er der Kirche und jedem Einzelnen den Weg hin zu den Menschen, betonte Sternberg.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte den Einsatz des Papstes für "die Bedrückten und Bedrängten unserer Tage". Die EKD nehme diesen Dienst "mit großem Respekt und tiefer Dankbarkeit wahr", so der bayerische Landesbischof in Hannover.
Auch Bedford-Strohm hob den "konfessionell gemeinsamen Zugang zum Reformationsjubiläum 2017" der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland hervor. Es sei "ein ganz besonderes Zeichen" gewesen, dass Franziskus parallel zur Eröffnung des Festjahres am 31. Oktober in Deutschland in einem Gottesdienst in Lund "auf die Bedeutung der Reformation auch im weltweiten Kontext hingewiesen" habe.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat Papst Franziskus zu dessen 80. Geburtstag an diesem Samstag als "Segen" für die Menschheit gewürdigt. "Ich hoffe, Gott schenkt ihm noch viele Jahre. Für die Welt, für uns alle ist er ein Segen!", schrieb Schönborn in einem Beitrag in der Gratiszeitung "Heute" (Freitag).
Der persönliche Lebensstil und das Wirken des Papstes seien von Bescheidenheit und Barmherzigkeit geprägt. "Barmherzigkeit ist sein großes Thema. Nicht richten, sondern helfen. Nicht verurteilen, sondern begleiten", so Schönborn. Bis heute lebe Franziskus bescheiden im Gästehaus des Vatikan. "Kein großes Auto, ein einfacher Lebensstil."
Der Kardinal erinnerte in dem Beitrag an seine erste Begegnung mit dem heutigen Papst 1997 in Buenos Aires. "Damals war Jorge Mario Bergoglio Weihbischof der Hauptstadt von Argentinien. Ich lernte ihn kennen bei Schwestern, die unter den Ärmsten leben. Schon damals war klar: Er hat ein Herz für die Armen." Dieser Bezug zu den Armen sei nach seiner überraschenden Wahl zum Papst im selbst gewählten Namen deutlich geworden. Der heilige Franz von Assisi, sein Namenspatron, stehe für die Sorge um die Armen und den Schutz der Schöpfung. Beides sei Franziskus ein großes Anliegen.
Zum 80. Geburtstag von Papst Franziskus hat das katholische Hilfswerk missio Aachen eine Online-Gratulationsseite freigeschaltet. Dort können Gratulanten ab sofort ihre Gebete und Wünsche in ein Formular tippen und abschicken. Die Worte können auf der missio-Internetseite nach einer redaktionellen Überprüfung nachgelesen werden, wie das Missionswerk am Donnerstag erläuterte.
"Wir wünschen dem Heiligen Vater Gesundheit und Gottes Segen, damit er mit seinem ihm ganz eigenen Elan gerade für die Belange der weltkirchlichen Arbeit weiterhin wichtige Impulse setzen kann", so Prälat Klaus Krämer, Präsident von missio Aachen. So habe etwa das kürzlich beendete Heilige Jahr zur Barmherzigkeit in der Ortskirche von Afrika, Asien und Ozeanien hohe Aufmerksamkeit erfahren.
"Unsere Projektpartner in diesen Kontinenten nutzten diesen Anlass, um neue Initiativen für ihre pastorale Arbeit, für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung zu starten", erklärte Krämer. Auch habe die Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus in den Partnerländern von missio Aachen eine zunehmend starke Wirkung.
Zudem erreiche der Papst mit "seinen zupackenden, am alltäglichen Leben der durchschnittlichen Bevölkerung orientierten Predigten und Äußerungen" die Menschen in den Ländern des Südens unmittelbar. "Mit Papst Franziskus ist die katholische Kirche noch globaler und weltkirchlicher geworden", betonte Krämer.
Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat lobt anlässlich des 80. Geburtstages von Papst Franziskus am kommenden Samstag den Pontifex. "Dieser Papst hat die Welt und die Kirche verändert. Nur Papst Franziskus scheint heute noch eine moralische Autorität zu besitzen", sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka am Mittwoch in Essen.
"Ich habe den Adveniat-Projektpartner Jorge Mario Bergoglio persönlich als guten Zuhörer erlebt, der für Initiativen von der Basis sehr offen war", sagte Klaschka. Die Haltung, als Priester, Erzbischof und Kardinal Teil des Volkes Gottes zu sein, habe der heutige Papst auch in Buenos Aires schon immer gelebt.
Die Spontaneität des Papstes wertete Klaschka als Zeichen dafür, dass Papst Franziskus dem Geist Gottes Raum geben wolle: "Der Geist weht, wo und wie er will." Gerade in Deutschland könne die Kirche vom Papst lernen, wie man die Kirche nicht nur öffnen, sondern wieder aufwirbeln könne.
Österreichs designierter Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeigt sich begeistert vom Oberhaupt der katholischen Kirche. "Papst Franziskus ist ein Glücksfall, finde ich, auch international gesehen", sagte er in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Der Papst imponiere ihm sehr "in seinen öffentlichen Äußerungen und ebenso in seinen Handlungen", so Van der Bellen. Er wünsche ihm zum 80. Geburtstag weiter viel Gesundheit und Kraft.
Mehrere Abgeordnete des britischen Parlaments haben Papst Franziskus eine Glückwunschbotschaft zu seinem bevorstehenden 80. Geburtstag geschickt. Britischen Medienberichten (Montag) zufolge wird in dem von Abgeordneten aus fünf Parteien unterzeichneten Schreiben der "führende Beitrag" des Papstes in mehreren Bereichen gelobt: Der Bekämpfung des Klimawandels, der Aufnahme von Flüchtlingen, der Schaffung von Frieden, dem Schutz der Religionsfreiheit und der Förderung der weltweiten Abschaffung der Todesstrafe.