Die Aktivisten von "Kirche(n) im Dorf lassen" kündigten an, die Ortschaft "mit unseren Körpern, mit Gebeten und Liedern" verteidigen und vor dem Zugriff des Energiekonzerns RWE schützen zu wollen. Auch andere Initiativen hatten Proteste am kommenden Wochenende angekündigt.
Nicht anfechtbarer Beschluss
Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht hatte in einem nicht anfechtbaren Beschluss entschieden, dass RWE die Grundstücke eines Landwirts am Tagebau Garzweiler abbaggern darf, um Braunkohle zu gewinnen.
Das Oberverwaltungsgericht bestätigte damit eine vorangegangene Entscheidung des Verwaltungsgerichts Aachen. Aus den politischen Beschlüssen zum Klimaschutz lasse sich kein sofortiges Ende der Braunkohleförderung ableiten, hieß es.
"Über Lützerath werden die Gerichte entscheiden"
"Fassungslos stehen wir vor der Ignoranz der Richter, die immer noch nicht begriffen haben, was das Überschreiten der 1,5-Grad-Grenze bedeutet", kommentierte "Kirche(n) im Dorf lassen". Zuletzt hatte es unter Umweltschützern Hoffnung gegeben, die Dörfer am Tagebau Garzweiler könnten doch noch bestehen bleiben.
In ihrem Koalitionsvertrag bekennt sich die Bundesregierung zum Erhalt der Ortschaften. "Über Lützerath werden die Gerichte entscheiden", heißt es gleichzeitig. Viele der Dörfer sind wenigstens zum Teil bereits umgesiedelt.