DOMRADIO.DE: Normalerweise wären die Jugendlichen ins Pfingstzeltlager gefahren. Wegen Corona geht das jetzt nicht. Ist der Open-Air-Gottesdienst eine Art Trostpflaster?
Simon Kierdorf (Bund der Deutschen Katholischen Jugend vom Stadtverband Leverkusen): So kann man es nennen. Auf jeden Fall ist es ein Alternativangebot zu den leider ausgefallenen Pfingstzeltlagern.
DOMRADIO.DE: "Open-Air" ist schon mal sehr gut, weil die Aerosole nicht ganz so gefährlich sind. Aber auf was für Regeln müssen sie auch bei einem Open-Air-Gottesdienst achten?
Kierdorf: Vor allem muss wieder der Einlass kontrolliert werden. Das ist eigentlich wie in allen Kirchen des Bistums, dass es Begrüßungsteams gibt. Und wir haben keine Bänke auf dem Feld. Deswegen haben wir überall Felder eingezeichnet, wo die Jugendlichen sitzen können. Das ist natürlich eine große Herausforderung, aber etwas, was wir machen müssen, was nicht schön ist, weil man keine Grüppchen bilden kann. Es ist alles sehr auseinandergezogen und, wie auch überall, nur mit Mund-Nasen-Schutz.
DOMRADIO.DE: Es können maximal 100 Jugendliche kommen, die sich auch anmelden mussten. Ist es denn voll geworden?
Kierdorf: Ja, wir haben tatsächlich "full house". Viele Jugendliche sind aus Leverkusen und auch aus Köln gekommen. Was das angeht, sind wir wirklich froh, dass das funktioniert hat und es angenommen wurde.
DOMRADIO.DE: Gab es auch Jugendliche, die kein Ticket mehr gekriegt haben?
Kierdorf: Das war eine Punktlandung am Ende. Wir haben bis auf die letzte Karte 100 Jugendliche, die sich angemeldet haben. Wir mussten keinen abweisen, worüber wir sehr glücklich sind.
DOMRADIO.DE: Was ist denn das Motto des Gottesdienstes? Wie haben Sie das inhaltlich vorbereitet?
Kierdorf: Ein Motto gibt es nicht. Ich würde sagen, es ist ein bisschen spontaner gehalten. Wir haben Wert auf die Musik gelegt, dass es eine gute Band gibt, die viel neue Musik spielt. Und ein direktes Motto haben wir tatsächlich nicht.
DOMRADIO.DE: Wegen der Ansteckungsgefahr ist das mit dem Mitsingen ja schwierig. Wird beim Open-Air-Gottesdienst gesungen?
Kierdorf: Wir haben eine Band, die singt. Und seit diesem Wochenende dürfen die Menschen auch wieder mitsingen, zwar zeitlich begrenzt und deswegen auch mit Mundschutz, aber das ist tatsächlich dann auch möglich bei uns.
DOMRADIO.DE: Der Gottesdienst findet auf einer großen Wiese statt. Vorne ist eine Art Bühne und Altar aufgebaut, oder wie kann man sich das vorstellen?
Kierdorf: Die Bühne steht eigentlich immer da. Die wird jetzt gerade komplett mit Technik, Licht und Ton ausgestattet. Dann haben wir da einen Altar, einen Ambo und ein großes Kreuz stehen. Wir bauen quasi eine kleine Kirche in Park.
DOMRADIO.DE: Wer jetzt dahin kommt, ohne sich vorher angemeldet zu haben: Ist da dann so eine Art Zaun drum herum und kann man da noch stehen?
Kierdorf: Außen rum ist mit einem Absperrband abgesperrt. Wir wollen natürlich keinen wegschicken müssen. Aber wer außen mit genügend Abstand steht, da werden wir sicherlich nicht die Leute wegschicken. Es ist eine Gratwanderung. Gucken kommen kann man bestimmt. Da wird keiner was sagen, aber nicht mit großen Gruppen.
Das Interview führte Uta Vorbrodt.