Die italienischen Bischöfe fordern angesichts der Corona-Krise mehr finanzielle Unterstützung für katholische Schulen. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung drängten sie die Regierung, dringend entsprechende Anstrengungen zu unternehmen. Ansonsten drohe etlichen Schulen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage das Aus.
Die Italienische Bischofskonferenz kritisierte, dass ein aktuelles Dekret nur rund 100 Millionen Euro Hilfsgelder für die privaten Schulen vorsehe. Die Mittel reichten nicht aus, um etwa Ausfälle und Ermäßigungen bei den Gebühren zu kompensieren, die viele Eltern zurzeit nicht zahlen könnten. Für die staatlichen Schulen sei dagegen ein bedeutend größeres 1,5-Milliarden-Euro-Paket auf den Weg gebracht worden.
Elternverband: Privatschulen entlasten den Staat
Die Möglichkeit der freien Bildungswahl sei durch diese "Ungleichbehandlung" in Gefahr, argumentieren die Bischöfe. Sie rechnen vor, dass die Privatschulen dem Staat jährliche Einsparungen in Höhe von 7.000 Euro pro Schüler bescherten. Eine Schwächung schade daher der gesamten Gesellschaft. Der Verband der Eltern katholischer Schüler sieht in dem Regierungsdekret gar einen "Grabstein" für das Privatschulsystem.
Um selbst zur Lösung des Problems beizutragen, erklärte sich die Bischofskonferenz bereit, für das nächste Schuljahr 20.000 Sonderstipendien zu vergeben. Damit soll es Familien in finanziellen Schwierigkeiten ermöglicht werden, die Kinder weiterhin problemlos zur Schule zu schicken.