Grabtuch-Kopie zu Gast in Münster

"Wer ist der Mann auf dem Tuch?"

Ob Jesus in dem Tuch gelegen habe oder nicht, wisse man nicht. Jedoch sei es ein Angebot in die Spuren Jesu einzutauchen, sagte Bischof Felix Genn. Im Rahmen einer feierlichen Vesper wurde eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch in Münster eröffnet.

Grabtuch-Kopie zu Gast in Münster (KNA)
Grabtuch-Kopie zu Gast in Münster / ( KNA )

In einer Wanderausstellung der Malteser ist eine Kopie des sogenannten Turiner Grabtuchs in Münster zu sehen. Bis zum 20. Februar können sich Besucher der Pfarrkirche Liebfrauen-Überwasser über theologische Sichtweisen und Forschungsergebnisse rund um das Tuch und über die Kreuzigung Christi informieren, wie das Bistum Münster am Montag mitteilte. Neben der originalen Nachbildung des mehr als vier Meter mal ein Meter großen Tuches werden auch Nachbildungen einer Dornenkrone und der Nägel präsentiert, die zur damaligen Zeit verwendet wurden.

Eingeladen um die Spuren Jesu zu entdecken

Man wisse zwar nicht, ob es sich tatsächlich um das Tuch handele, in dem Jesus gelegen haben, erklärte der Münsteraner Bischof Felix Genn. Die Ausstellung lade jedoch ein, in die Spuren einzutauchen, sich auf einen Weg mit Jesus zu begeben. Bei der Ausstellung unter dem Titel "Wer ist der Mann auf dem Tuch?" würden insgesamt 20 Informationsstelen, sieben Vitrinen und acht Sitzwürfel die Besucher zur Auseinandersetzung von Glaube und Wissen einladen, hieß es.

Auf dem Turiner Grabtuch sollen die Züge des Körpers von Jesus Christus eingeprägt sein. Wissenschaftler datierten das Leinentuch aufgrund von Tests mit der Radiokarbonmethode auf das 13. Jahrhundert. Verfechter der Echtheit des Grabtuchs sind überzeugt, dass die betreffenden Proben aus Fäden stammen, die bei späteren Restaurierungen eingearbeitet wurden. Die Ausstellung ist nach Angaben der Ausstellungsmacher bereits an 28 Orten zu sehen gewesen und hat bislang rund 200.000 Menschen erreicht.


Quelle:
epd