Greenpeace-Aktion pocht auf schnelle Energiewende

"Mit Erneuerbaren Frieden schaffen"

Clara Engel ist überzeugt: Eine Energiewende trägt zum Frieden bei. Im Interview erläutert die Umweltaktivistin, wie beides zusammenhängt und was ein aktuelles Kreidebild von Greenpeace auf der Kölner Domplatte damit zu tun hat.

Aktion „100 Quadratmeter Pflasterbild“ von Greenpeace auf dem Kölner Roncalliplatz / © Oliver Kelch (DR)
Aktion „100 Quadratmeter Pflasterbild“ von Greenpeace auf dem Kölner Roncalliplatz / © Oliver Kelch ( DR )

DOMRADIO.DE: Seit wann und warum bist du Mitglied bei Greenpeace?

Clara Engel (Schülerin der 11. Klasse am Gymnasium und Mitglied bei Greenpeace): Ich bin seit circa einem Jahr Mitglied bei Greenpeace. Es war mir einfach super wichtig, mich für irgendwas zu engagieren, vor allem umwelttechnisch. Da habe ich ein bisschen geguckt, was es so alles für Angebote in Köln gibt und die Greenpeace-Jugend fand ich einfach super sympathisch. Als ich das erste Mal vorbeigekommen bin, habe ich überlegt, dass ich da gerne mitmachen möchte.

DOMRADIO.DE: Eure Aktion nennt sich "100 Quadratmeter Pflasterbild", bei der Passanten mitmachen sollen. Was passiert auf der Kölner Domplatte?

Engel: Da gibt es ein großes Straßenbild, zehn mal zehn Meter, auf dem man ein Peace-Zeichen mit erneuerbaren Energieträgern sehen kann. Wir hoffen, dass da ganz viele Passanten mit unserer Flüssig-Kreide mit malen und so alle zusammen ein großes Bild erschaffen.

DOMRADIO.DE: Ihr seid für einen schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien. Gleichzeitig werbt ihr für Frieden. Wie hängt das zusammen?

Clara Engel, Gymnasialschülerin und Mitglied bei Greenpeace

"Durch die erneuerbare Energien können wir Frieden stiften, weil wir keine diktatorischen Regime unterstützen."

Greenpeace-Jugend (in der Mitte Clara Engel) / © Oliver Kelch (DR)
Greenpeace-Jugend (in der Mitte Clara Engel) / © Oliver Kelch ( DR )

Engel: Das hängt total zusammen. Durch die erneuerbare Energien können wir Frieden schaffen, weil wir keine diktatorischen Regime unterstützen. Wir sehen es jetzt am Beispiel des Kriegs in der Ukraine: Wir kaufen ganz viel Erdgas von Putin und der unterstützt damit seinen Krieg.

Außerdem werden sich durch den Klimawandel noch viel mehr Kriege ergeben, wie zum Beispiel um Wasser und generell um Ressourcen. Indem wir das verhindern oder versuchen zu verhindern, wird es viel mehr Frieden auf der Welt geben. Und das ist uns total wichtig.

DOMRADIO.DE: Du bist Schülerin der elften Klasse. Verzweifelst du nicht manchmal daran, dass sich so wenig und so langsam was tut? Es geht ja letztlich um deine Zukunft.

Clara Engel, Gymnasialschülerin und Mitglied bei Greenpeace

"Ich als Schülerin denke manchmal, dass ich viel zu wenig Einfluss habe, weil ich ja noch nicht mal das Recht habe, wählen zu gehen."

Engel: Ja, es ist schon manchmal ziemlich deprimierend, wenn man sieht, wie langsam etwas passiert. So eine Wahlperiode dauert ja vier Jahre und trotzdem passiert dann so wenig. Und ich als Schülerin denke manchmal, dass ich viel zu wenig Einfluss habe, weil ich ja noch nicht mal das Recht habe wählen zu gehen, meine eigene Meinung kundzutun. Aber deswegen finde ich es total wichtig, dass ich mich irgendwie anders engagiere, wie jetzt bei Greenpeace mit dieser Aktion.

DOMRADIO.DE: Du möchtest nicht nur kritisieren, es gibt ja auch jede Menge Lösungsvorschläge. Welche fallen dir spontan ein?

Engel: Den schnellen Einstieg in die erneuerbaren Energien: Dass man komplett umsteigt, weil das für viel mehr Frieden auf der Welt sorgt und dafür, dass die Klimakrise sich nicht so dramatisch ausbreitet, wie es jetzt der Fall ist.

Das Interview führte Oliver Kelch. 

Umweltorganisation Greenpeace

Greenpeace wurde 1971 gegründet und ist mit nationalen und regionalen Büros in über 55 Ländern vertreten. Mehr als drei Millionen Menschen unterstützen uns weltweit, davon mehr als 630.000 Fördermitglieder in Deutschland.

Die Greenpeace Büros setzen sich international mit direkten gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen ein.

Greenpeace Schiff Beluga / © Harald Oppitz (KNA)
Greenpeace Schiff Beluga / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR