DOMRADIO.DE: Wie ist denn dein Eindruck von Südafrika?
Karla Zähringer (Chorsprecherin des Mädchenchors am Kölner Dom): Es ist ein sehr großes und kulturell absolut unterschiedliches Land. Wir haben sehr viele Facetten kennengelernt. Seit Montag kennen wir aber auch die dunkle Seite des Landes. Trotzdem ist es wirklich ein sehr interessantes und auch sehr schönes Land.
DOMRADIO.DE: Was macht diese verschiedenen Facetten aus?
Zähringer: Vor allem die kulturellen Unterschiede, denke ich. Schon am ersten Tag, als wir angekommen sind, waren wir in einem Cultural Village und haben viel über die Geschichte Afrikas gelernt. Es gab ja zunächst ganz viele Stämme, die unterschiedliche Sprachen hatten und auch unterschiedlich miteinander umgegangen sind.
Die Entwicklung bis heute ist eine sehr lange und auch sehr steinige gewesen, und darüber haben wir von unserer Tourguide Amanda viel gelernt. Es ist sehr interessant, wie sich das Land bis heute entwickelt hat und wie es sich immer noch entwickelt.
DOMRADIO.DE: Am Montag war wahrscheinlich auch ein ziemlich schwerer Tag für euch. Da wart ihr bei einem Aids-Projekt. Was wird da genau gemacht?
Zähringer: Das Projekt heißt "Hope Cape Town", das 2001 gegründet worden ist und sich in den ersten Jahren vor allem um HIV-positive Kinder gekümmert hat. Da es zunächst keine richtige Behandlung für HIV gab und keine Prävention oder Aufklärung betrieben wurde, hat sich das Projekt das zur Aufgabe gemacht. Wir waren in einem Ort, wo es Suppenküchen und Angebote für die Kinder gibt. Da klärt das Projekt auf und hilft diesen Kindern.
DOMRADIO.DE: Ihr habt euch das angeguckt, aber ihr habt wahrscheinlich auch gesungen, oder?
Zähringer: Vor allem die Stückauswahl, denke ich, war sehr treffend. Auf dem Platz, der da von der Stadt gebaut wurde, haben wir "The Lord is my shepherd" und "Die Gedanken sind frei" gesungen. Das war sehr berührend. Gleichzeitig war es auch sehr bedrückend zu sehen, wie extrem Armut sein kann, wie unglaublich wenig diese Menschen haben und mit wie wenig sie leben, aber trotzdem versuchen, das Beste daraus zu machen. Da waren vor allem Frauen, die wirklich sehr nett waren. Und obwohl es teilweise bedrückend war, ist es faszinierend zu sehen, wie diese Menschen das schaffen und trotzdem die Hoffnung nicht verlieren.
DOMRADIO.DE: Was noch auf dem Programm?
Zähringer: Wir fahren zum Kap der Guten Hoffnung. Und ich glaube, auf dem Weg auch zu Pinguinen, denn an der Küste gibt es auch Pinguine. Darauf freuen wir uns wirklich sehr. Das ist ja irgendwie verrückt.
Das Interview führte Martin Mölder.