Bedford-Strohm fordert "Kultur des Gönnens" in Corona-Zeiten

Große Aufgabe in verrückten Zeiten

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich angesichts der aktuellen Impfdebatte für eine "Kultur des Gönnens" ausgesprochen. Diesbezügliche Besorgnis leuchte ihm nicht ein.

Eine Frau bekommt die Corona-Schutzimpfung / © Patrick Pleul (dpa)
Eine Frau bekommt die Corona-Schutzimpfung / © Patrick Pleul ( dpa )

Anderen etwas gönnen zu können, sei "vielleicht eine unserer größten Aufgaben in diesen verrückten Zeiten", sagte der bayerische Landesbischof in einem am Mittwoch auf Facebook veröffentlichten Video. Wer anderen gönne, dass sie vor ihm an der Reihe seien, sei am Ende glücklicher.

Debatte um geimpfte Personen gab Ausschlag

Er habe sich kürzlich an das Bibelwort "So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein" erinnert, fügte Bedford-Strohm hinzu. Er bezog sich auf die Debatte über einen Impfpass und Fragen wie die, ob geimpfte Personen womöglich wieder Restaurants und Theater besuchen oder reisen könnten, während andere noch warten müssten.

Sorge um sozialen Zusammenhalt nicht einleuchtend

Die Sorge, dass dies den sozialen Zusammenhalt schädigen könne, sei für ihn zwar nachvollziehbar. "Trotzdem leuchtet es mir nicht ein", sagte der Ratsvorsitzende. "Können wir denen, die kein Risiko mehr bedeuten, nicht gönnen, dass sie sich wieder freier bewegen können und uns darauf freuen, dass wir es bald auch wieder können? Vielleicht dank Schnelltests sogar schon vor der Impfung?"


Heinrich Bedford-Strohm / © Harald Oppitz (KNA)
Heinrich Bedford-Strohm / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA
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