Das berichten italienische Medien. In dem Text ist von "großer Bitterkeit" und "tiefer Entmutigung" über die am 24. März beschlossenen Maßnahmen die Rede. Vor allem die zeitweise Aussetzung einer alle zwei Jahre erfolgenden Gehaltserhöhung wirke sich "zum Nachteil der ehrlichen Arbeiter" aus.
Angesichts einer durch die Pandemie verstärkten vatikanischen Finanzkrise hatte der Papst die Gehälter der meisten Mitarbeiter gekürzt. Seit April gilt eine zehnprozentige Einsparung für Kurienkardinäle, andere leitende Mitarbeiter müssen auf acht, sonstige angestellte Priester und Ordensleute auf drei Prozent ihres Gehalts verzichten.
Die meisten Laien hingegen sind nur vom vorübergehenden Stopp einer an das Dienstalter gekoppelten Gehaltserhöhung betroffen. Die Maßnahmen gelten ebenso für die Bediensteten des Bistums Rom und der weiteren päpstlichen Basiliken. Betroffen sind insgesamt gut 4.000 Personen.
Kritik an "Ungereimtheiten"
In dem Brief an Franziskus werden nun etliche "Ungereimtheiten" kritisiert: Während gewöhnliche Angestellte und deren Familien inmitten der Krise mit weniger Geld auskommen müssten, profitierten andere von großzügigen Gehältern und Sonderzahlungen.
Diese "Privilegien" seien "das eigentliche Problem", heißt es. Als Beispiel werden nicht spezifizierte "Laien-Manager" erwähnt, die bis zu 25.000 Euro monatlich erhielten. Damit gemeint sein dürften einzelne von außen angeworbene Experten, etwa in den Finanzbehörden des Vatikan. Moniert werden auch "teure Beratungsfirmen", die regelmäßig für den Vatikan tätig seien.
In den "Schlussfolgerungen" des Schreibens wird gefordert, "ein System zu schaffen, das für die Vatikanangestellten ermutigender und weniger bestrafend ist". Dafür werde eine grundlegende Strukturreform benötigt. Zudem richten die Verfasser die Bitte an den Papst, die zweijährlichen Gehaltserhöhungen rückwirkend wieder einzuführen.