Dies teilte das Bistum am Donnerstag bei der Vorstellung des Haushalts in Trier mitteilte. Das Defizit werde durch Rücklagen ausgeglichen, die aber weiter abschmelzen und den finanziellen Spielraum des Bistums schrumpfen lassen, betonte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg. Er sprach von einer "bitteren Erkenntnis", künftig schneller mit weniger Geld auskommen zu müssen. Zusätzlich zu bekannten Herausforderungen wie der Umstrukturierung des Bistums, der Aufarbeitung von Missbrauch, sinkenden Einnahmen und zunehmenden Kirchenaustritten komme die Corona-Pandemie hinzu.
Insgesamt plant das Bistum für das kommende Jahr mit Einnahmen in Höhe von 437,5 Millionen Euro. Der größte Teil davon sind mit 318 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer. Dem stehen erwartete Ausgaben im Wert von 487,3 Millionen Euro gegenüber. Die beiden größten Ausgaben-Posten im geplanten Haushalt sind 189,9 Millionen Euro für Personalausgaben sowie 188,2 Millionen Euro für kirchliche Rechtsträger wie Schulen, Kitas, Kirchengemeinden oder die Caritas. Die genauen Posten für Ausgaben und Einnahmen sind online auf der Bistumsseite einzusehen.
"Gravierende Veränderungen und Strukturbrüchen" nötig
Finanzdirektorin Kirsten Straus sagte, das Bistum stehe vor "gravierenden Veränderungen und Strukturbrüchen". Außer sinkenden Einnahmen sei problematisch, dass die Rahmenbedingungen zunehmend schwankten und die Planungen dadurch immer unsicherer würden. Die Zukunft des Bistums werde in "Anpassungsbereitschaft und Flexibilität" liegen.
Der Generalvikar kündigte einen Sparplan an. Mit Blick auf die Finanzlage sei es umso wichtiger, "dass wir unsere Ziele in den Blick nehmen und entscheiden, wofür wir unsere Ressourcen verwenden wollen", so von Plettenberg. Dazu zähle etwa, Fixkosten zu reduzieren, Verwaltungsaufwand zu minimieren und Strukturen zu überprüfen. Das Bistum wolle genau überlegen, für welche Aufgaben künftig Mittel einsetzt werden sollten. "Das wird ein schmerzhafter Prozess", sagte der Generalvikar.
Gut sei, dass das Bistum nach Umwegen mit den neuen Reformplänen nun ein Zielbild für die weitere Entwicklung vor Augen habe. Das helfe, Prioritäten zu setzen und zu überlegen, welche Aufgaben gefördert werden sollten.