Die Kirche habe "große Opfer gebracht und zuletzt an Ostern schmerzhaft auf vieles verzichtet. Jetzt braucht es mit den allgemeinen Lockerungen auch ein behutsames und schrittweises Öffnen der Gottesdienste für die Teilnahme von Gläubigen, die das Ganze bisher mit Geduld und Verständnis mitgetragen haben", mahnte der Bischof am Dienstag.
Zunächst könnten kleine Gruppen zugelassen werden, abhängig von der Größe des Kirchengebäudes und mit Hygienevorschriften wie Masken und Abstandswahrung. Aber "Kirche lebt von der Versammlung zum Hören von Gottes Wort und zum Empfang der Sakramente. Daher ist es für die Kirche existenziell, dass sie sich wenigstens in kleinen Gruppen zum Gottesdienst versammeln kann", so der Bischof.
Kardinal Woelki: Mit Augenmaß und Sorgfalt
Zuvor hatten sich auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg zur aktuellen Debatte geäußert. "Ich hoffe sehr, dass wir mit Augenmaß und Sorgfalt schon bald wieder Gottesdienste feiern können," so schrieb der Kölner Erzbischof am Dienstag auf Twitter. Er meine damit kein kopfloses Zurück zur Normalität, "sondern Gottesdienste, in denen wir uns genau an die Regeln halten, die wir in den letzten Wochen gelernt haben."
"Wenn das Versammlungsgebot gelockert wird, freuen wir uns und wollen daran teilhaben", schrieb Erzbischof Schick am Dienstag auf Facebook. "Zusammenkommen, um zu beten, zu singen, hören und schweigen ist für uns wichtig, tut den Menschen gut und der Gesellschaft auch, ist also systemrelevant."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer wollen am Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Im Kampf gegen das Virus waren auch Gottesdienste mit Besuchern verboten worden.