Das sagte Kauder im Interview des Portals katholisch.de am Dienstag. "Besondere Probleme sehe ich aber auch in den Ländern von Subsahara-Afrika." Die Entwicklung in China beobachte er ebenfalls mit großer Sorge.
Einsatz braucht es für alle Religionen
Der CDU-Politiker betonte zugleich: "Wer sich für Religionsfreiheit einsetzt, der muss sich für verfolgte Gläubige aller Religionen engagieren; alles andere wäre wenig glaubwürdig. Weltweit werden derzeit ebenso Muslime stark verfolgt und getötet." Die Täter seien in der Regel fast immer selbst Muslime.
Kauder verwies darauf, dass es Christen überall dort, wo der Islam Staatsreligion sei oder wo Muslime die Mehrheit der Bevölkerung stellten, besonders schwer hätten. "Auf solche Probleme hinzuweisen, muss weiter möglich sein, ohne dass man dafür in eine bestimmte Ecke gedrängt wird."
Lob für die Papst-Reise in den Irak
Kauder würdigte die Reise von Papst Franziskus Anfang März in den Irak. Das Kirchenoberhaupt habe damit nicht nur die Christen im Land gestärkt, sondern auch die Jesiden. Die religiöse Minderheit unter den Kurden sei noch deutlich härter von Verfolgungen im Irak betroffen.
"Ich denke, der Papstbesuch kam genau zum richtigen Zeitpunkt, denn die Lage der Christen vor Ort ist immer noch prekär. Wenn die Sicherheit der Gläubigen in der Ninive-Ebene auf Dauer nicht gewährleistet werden kann, ist der Fortbestand des Christentums in der Region bedroht", so der Politiker. Er rechne dem Papst hoch an, die Aufmerksamkeit der Welt dorthin gelenkt zu haben.
Neue Bundesregierung soll Bedingungen verbessern
Auch den internationalen Einsatz des Beauftragten der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, lobte Kauder. Zudem erhoffe er die Verstetigung des Postens und eine weitere Amtszeit seines Parteifreundes.
"Und außerdem wünsche ich mir, dass das Amt deutlich besser ausgestattet wird. Der Beauftragte braucht mehr Mitarbeiter und mehr Handlungsspielräume", so der CDU-Bundestagsabgeordnete, der sich im Herbst nicht mehr zur Wahl stellt. Die neue Bundesregierung müsse für bessere Bedingungen sorgen.