Jerusalems Großmufti will nach der jüngsten Krise auf dem Tempelberg bei der Nutzung der Al-Aksa-Moschee keine Zugeständnisse machen. "Sie ist eine heilige Stätte für alle Muslime – und nur für Muslime allein", sagte Muhammad Hussein im Interview der Zeitung "Die Welt" (Dienstag). "Alle Muslime bestehen darauf, dass die Al-Aksa-Moschee nur für Muslime ist", so Hussein. "Allah selbst hat der Moschee diesen Namen gegeben. Nur Muslime haben Anrecht auf diesen Ort, und wir werden es mit niemandem teilen." Gleichzeitig kritisierte Hussein Israels Umgang mit dem Tempelberg.
"Wir fordern, dass alle heiligen Orte, nicht nur die der Muslime, respektiert werden und dass heilige Stätten nicht in militärische Operationen einbezogen werden." Dazu passe aber nicht, "dass die Besucher der Al-Aksa-Moschee, die in den Morgenstunden hineinkommen, vor allem israelische Siedler, von einer großen Zahl bewaffneter Soldaten begleitet werden". Mufti Hussein bezeichnete es als "inakzeptabel", an einem heiligen Ort die Präsenz Bewaffneter ertragen zu müssen.