Papst eröffnet vatikanisches Justizjahr

Gründlich und akkurat ermitteln

Papst Franziskus hat die vatikanische Justiz zu weiteren und verstärkten Anstrengungen aufgerufen. Dabei müssten zum einen die getroffenen internationalen Rechtsvereinbarungen des Heiligen Stuhls berücksichtigt werden.

Petersdom mit dunklen Wolken am Himmel / © ColorMaker (shutterstock)
Petersdom mit dunklen Wolken am Himmel / © ColorMaker ( shutterstock )

Das sagte er am Samstag anlässlich der Eröffnung des Justizjahres im Vatikan. Zum anderen gelte es, in Zusammenarbeit mit der vatikanischen Gendarmerie gründlich und akkurat zu ermitteln. Zudem kündigte das Kirchenoberhaupt an, Reformen im Rechts- und Finanzbereich ebenso weiterzutreiben wie internationale Kooperationen.

Bei der Begegnung mit Justiz-Mitarbeitern unter Leitung des vatikanischen Staatsanwalts Gian Piero Milano erinnerte Franziskus auch an Ermittlungen wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten, die seit Herbst im Staatssekretariat und bei der Finanzaufsicht AIF durchgeführt werden. Die Untersuchungen hätten "verdächtige finanzielle Aktionen ans Licht gebracht, die abgesehen von ihrer möglichen Illegalität, sich schlecht vereinbaren lassen mit Wesen und Zweck der Kirche".

"Weigerungen oder Aufschub von Zusammenarbeit"

So hätten diese Nachrichten auch viele Gläubige verunsichert. Der Papst spielte damit unter anderem auf Mittel aus der Peterspfennig-Kollekte an, die für finanzielle Spekulationen des Staatssekretariats verwendet worden sein sollen.

Staatsanwalt Milano bekräftigte bei der Begegnung den Reformwillen seiner Behörde. "Weigerungen oder Aufschub von Zusammenarbeit" mit den Strafverfolgungsbehörden seien "inzwischen die Ausnahme geworden". Weiter erinnerte Milano an den Wechsel im Präsidium des Vatikangerichts. Dessen Leitung ging nach mehr als 30 Jahren von Giuseppe Della Torre (76) an den früheren römischen Staatsanwalt Giuseppe Pignatone (70) über.


Vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano  / © Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani (KNA)
Vatikanische Staatsanwalt Gian Piero Milano / © Cristian Gennari/Agenzia Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA