Der religionspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion kritisierte am Donnerstag, dass es "kein Wort" speziell des Islamvereins Ditib zu den vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angeordneten Maßnahmen gegeben habe. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) steht unter Aufsicht des zuständigen Ministeriums in der Türkei.
Die Äußerungsstrategie von Ditib sei "mehr als irritierend", sagte der Kölner Abgeordnete Beck, der die mangelnde Unabhängigkeit des Verbands bereits in der Vergangenheit oft kritisiert hatte. Ditib hatte direkt nach dem Putschversuch am Samstag die Aktion türkischer Militärs kritisiert.
Beck erwartet von dem Verband auch eine klare Position zum verhängten Ausreiseverbot für Akademiker und zur Diskussion um die Einführung der Todesstrafe. Andernfalls werde Ditib das Image eines hundertprozentig von Ankara abhängigen Verbandes nicht los, sagte der Parlamentarier.