"Außenminister" des Papstes ruft Europa zu Einheit auf

Grundlegender Mentalitätswandel nötig

Der päpstliche Außenbeauftragte Erzbischof Paul Richard Gallagher ruft zu mehr Engagement für die Einheit Europas auf. Dafür müssten unterschiedlichste Aspekte wie Politik, Ethik oder Wirtschaft in den Blick genommen werden.

Mann unter einer großen EU-Fahne / © Vadim Ghirda (dpa)
Mann unter einer großen EU-Fahne / © Vadim Ghirda ( dpa )

Zugleich mahnte der Erzbischof zu Sachlichkeit in der Debatte über Migration und Flüchtlinge. Die Herausforderungen ließen sich nicht ausschließlich mit Verträgen oder Gesetzen bewältigen, sagte Gallagher in Straßburg.

Grundlegender Mentalitätswandel nötig

Notwendig sei vielmehr ein grundlegender Mentalitätswandel, der Vorurteile überwinde und Probleme benenne, so Gallagher. Andernfalls bestehe die "sehr konkrete Gefahr" fort, dass sich Migration in einem rechtsfreien Raum abspiele, der Menschenhandel und Ausbeutung von Flüchtlingen durch kriminelle Banden begünstige.

Der Erzbischof äußerte sich am Dienstag bei einer Veranstaltung mit dem Titel "Europa gemeinsam bauen: 50 Jahre Heiliger Stuhl beim Europarat". Der Europarat wurde 1949 von zehn europäische Staaten gegründet. Ziel war es, das "gemeinsame europäische Erbe zu bewahren" und Frieden, Demokratie und Stabilität in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wiederherzustellen. Mittlerweile gehören dem Europarat mit Sitz in Straßburg 47 Mitglieder an. Der Vatikan hat einen Beobachterstatus.                                      


Erzbischof Paul Richard Gallagher, vatikanischer Außenbeauftragter / © Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Paul Richard Gallagher, vatikanischer Außenbeauftragter / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA