Bei einer Jahrestagung der Guardini-Stiftung ehrte Erzbischof Heiner Koch den italienischen Hochschullehrer am Dienstagabend mit der Hedwigsmedaille, der höchsten Auszeichnung des katholischen Erzbistums Berlin. Als Nachfolger ab dem Sommersemester 2022 gab der Präsident der Guardini-Stiftung, Michael Rutz, den derzeit an der Universität Innsbruck lehrenden Philosophie-Professor Christoph Jäger (56) bekannt.
"Nicht im akademischen Elfenbeinturm"
Die vor 15 Jahren eingerichtete Stiftungsprofessur war bis Ende 2019 an die evangelische Fakultät angegliedert und wechselte dann an das neue Institut für Katholische Theologie. Benannt ist sie nach Romano Guardini (1885-1968), einem der bedeutendsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Von 1923 bis zur Aufhebung 1939 durch die Nationalsozialisten hatte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität, der heutigen Humboldt-Universität, Lehrveranstaltungen gehalten, die weit über die Hochschule hinaus beachtet wurden. Die nach Guardini benannte Stiftung fördert den Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und Glauben.
Rutz würdigte Perone als "großartigen Lehrstuhlinhaber". Wie seine Vorgänger Ludger Honnefelder, Edmund Runggaldier und Jean Greisch habe er sich "nicht in den akademischen Elfenbeinturm zurückgezogen", sondern dazu beigetragen, dass die Professur weiterhin eine wichtige Dialogplattform der Universität sei. Der Präsident der Guardini-Stiftung bezeichnete es als wichtiges Ziel, dass die Professur künftig staatlich finanziert wird. Derzeit erfolgt dies durch den Verband der Diözesen Deutschlands und das Erzbistum Berlin.