Taize-Treffen endet mit Zeichen für Frieden und Zusammenhalt

"Hausaufgaben" für die Jugendlichen

Zeichen des Zusammenhalts: Mit einem Gebet und einem Treffen in den Gastfamilien ist am Neujahrstag das 41. Europäische Taize-Jugendtreffen in Madrid gegangen. Die Jugendlichen bekamen noch einen Auftrag mit auf den Weg nach Hause.

Taizé-Treffen Madrid / © Anna Fries (KNA)
Taizé-Treffen Madrid / © Anna Fries ( KNA )

Die Brüder der ökumenischen Gemeinschaft reisen selbst mit Zwischenstopps und Gebeten in Avila (Mittwoch) und Barcelona (Donnerstag) zurück nach Taize im französischen Burgund. Das "Fest der Nationen" am Silvesterabend, zu dem jede Gruppe etwas Landestypisches beitragen konnte, stand im Zeichen des Zusammenhalts und der Gemeinschaft.

Unermüdlicher Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit

Der Leiter der Taize-Gemeinschaft, Frere Alois, forderte die Teilnehmer beim Abschlussgebet am Montagabend zu einem unermüdlichen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit auf. Dazu könne jeder Mensch einen Beitrag leisten. Das Jugendtreffen gewinne in Zeiten, in denen Europa auseinanderzufallen drohe, neu an Aktualität. Denn viele Probleme könnten nur über Grenzen hinweg gelöst werden.

Der Zusammenhalt werde von mehreren Seiten herausgefordert, sagte Frere Alois. Die wachsende Lücke zwischen Armen und Reichen müsse verringert werden. Wichtig sei auch der menschliche Umgang mit Migranten und Geflüchteten. "Die Sicherheit der Einen kann nicht mit der Sicherheit anderer erkauft werden", betonte der Geistliche. Auch müsse etwas gegen die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen auf der Welt getan werden.

Rund 15.000 junge Menschen aus ganz Europa waren seit Freitag nach Spanien gekommen, um gemeinsam zu beten und sich auszutauschen. Im Mittelpunkt stand das Thema Gastfreundschaft. Der Madrider Erzbischof Kardinal Carlos Osoro wertete das viertägige Jugendtreffen in Spanien als "starke Erfahrung". Die Teilnehmer sprächen die gleiche "Sprache des Herzens" und akzeptierten den anderen trotz aller Unterschiede als Mitmenschen.

Papst Franziskus hatte die Jugendlichen zu Beginn des Treffens zu Begegnung und gegenseitigem Lernen ermuntert. "Wahre Christen haben keine Angst, sich anderen zu öffnen, ihre Lebensräume zu teilen und sie zu Räumen der Geschwisterlichkeit zu machen", hieß es in seinem Grußwort.

Nächstes Treffen in Breslau

Das nächste Europäische Taize-Treffen findet über Silvester 2019 im polnischen Wroclaw (Breslau) statt. In der schlesischen Metropole kommen vom 28. Dezember 2019 bis zum 1. Januar 2020 wieder Tausende Jugendliche zusammen. Der Breslauer Weihbischof Andrzej Siemieniewski betonte, Wroclaw, das bereits zum dritten Mal ein Taize-Treffen ausrichtet, repräsentiere Europa und gelebte Ökumene.

Die jährlichen Europäischen Treffen sind Teil eines "Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde", der seit mehr als 40 Jahren von Taize angeregt wird. Die Jugendlichen kommen zu gemeinsamem Gebet und Miteinander zusammen. Themen sind Völkerverständigung, Frieden, Glauben und soziales Engagement. Der Gemeinschaft von Taize gehören heute etwa 100 Brüder aus mehr als 30 Ländern an, darunter Mitglieder der katholischen und verschiedener evangelischer Kirchen. Sie wollen ein Zeichen der Versöhnung zwischen gespaltenen christlichen Konfessionen und getrennten Völkern sein.

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA