Festhochamt aus der Basilika Sankt Ursula

Heilige Ursula und Gefährtinnen – Hochfest in Köln

Stadtdechant Robert Kleine hat am Samstagnachmittag in der Kölner Basilika Sankt Ursula die Gläubigen in Köln mit auf eine gedankliche Zeitreise genommen – von der Zeit der Heiligen Ursula bis ins heute. Noch heute seien Heilige wichtig.

 (DR)

Das Leben und wirken der Heiligen Ursula liegt lange zurück. Die Predigt von Stadtdechant Robert Kleine am Samstagnachmittag in der Kölner Basilika Sankt Ursula, der auf eine gedankliche Zeitreise in die Hochphase der Verehrung der Stadtpatronin von Köln ging, machte das noch einmal deutlich. Daher stellte er die Frage, was die Geschichte um die Heilige mit dem heutigen Leben zu tun habe.

Was ist also die Bedeutung der Heiligen heute?

Er erinnerte daran, dass man Heilige nicht anbete, sondern verehre. Nicht ihr Leben stehe im Vordergrund, sondern ihr Glaube. Alle Heiligen verweisen mit ihrem Tun auf Jesus Christus. Um ihn gehe es eigentlich.

Es gehe auch darum, aus Liebe etwas zu ertragen. So habe Ursula aus Liebe zu Gott ihr Leben gelassen. Sie ist damit also eine Märtyrerin. Doch was heißt das? Der Duden bezeichnet einen Märtyrer als jemand, der sich für seine Überzeugung opfert oder Verfolgungen auf sich nimmt. Kleine geht in der Predigt aber noch weiter und verdeutlicht, dass es im christlichen Verständnis darum gehe, aus Liebe zu Gott zu handeln. Das unterscheide auch das Verständnis eines Martyriums von dem der "verblendeten Islamisten", die sich und andere in die Luft sprengten und meinten, sie würden ihrem Gott gerecht werden. "Andere in den Tod zu reißen, das ist für uns Christen kein Martyrium", betont er. Christen hielten auch die andere Wange hin. Robert Kleine betont das Wort "Liebe". Es gehe darum, auch Feinden mit Liebe zu begegnen. Aus Liebe auch Verfolgung und Bedrohung zu ertragen – das bedeute es Christ zu sein.

Die Heiligen gingen also voran. Sie machten den Gläubigen vor, im Alltag den Glauben zu leben und die Liebe zu leben. Es gehe dabei nicht unbedingt um den Märtyrertot. Es seien schon die kleinen Dinge im Alltag. Es gehe darum zum Glauben zu stehen.

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Oktober 2017

Ursula wurde vermutlich im 3. Jahrhundert in England geboren und starb im 3./4. Jahrhundert in Köln. Über ihr Leben gibt es zahlreiche Legenden, die den historischen Kern überdecken. Diesen Legenden nach war Ursula eine englische Königstochter. Obwohl sie Jungfräulichkeit gelobt hatte, wollte ihr Vater sie mit einem heidnischen Prinzen vermählen. Sie erbat sich eine dreijährige Frist für eine Wallfahrt nach Rom. Die Zahl ihrer vermutlich elf Begleiterinnen wird wohl aufgrund eines Lesefehlers mit elftausend genannt. Bei ihrer Rückkehr aus Rom soll sie mit ihren Gefährtinnen in Köln von den Hunnen niedergemetzelt worden sein. Eine Inschrift in der Ursulakirche in Köln weist auf eine alte Basilika an dieser Stelle hin, die zu Ehren von Märtyrerjungfrauen errichtet wurde. In der Nähe hatte man im 12. Jahrhundert Grabstätten gefunden, die man Ursula und ihren Gefährtinnen zuordnete. Tatsächlich handelte es sich dabei aber um ein römisches Gräberfeld. Ursula ist die Stadtpatronin von Köln. Von hier aus verbreitete sich ihre Verehrung über das ganze Abendland.

Am Hochfest Heilige Ursula und Gefährtinnen und Patrozinium der Stadt Köln feierte Stadtdechant Robert Kleine mit Gläubigen das Festhochamt aus der Kölner Basilika Sankt Ursula. Es sang der Sankt Kunibert-Chor unter der Leitung von Gerhard Blum. Im Internet-TV hat domradio.de das Hochamt übertragen.


Basilika St. Ursula in Köln / © Rebekka Dierkes (Erzbistum Köln)