Sechs Wochen nach der UN-Geberkonferenz seien mit 600 Millionen Euro zwar schon 56 Prozent der zugesagten Mittel überwiesen worden, räumte der Generalsekretär von Care, Karl-Otto Zentel, am Dienstag gegenüber dem Bayerischen Rundfunk ein. Doch dieser Betrag im Ganzen reiche nicht aus, was zuvor auch schon signalisiert worden sei.
"Brutstätte für Keime"
Vor allem die Cholera breite sich in dem vorderasiatischen Staat weiter aus, sagte Zentel. Seit Monaten werde kein Müll mehr abtransportiert, so dass sich dieser in den Städten und Straßen staple. Das sei eine Brutstätte für Keime, die sich in der jetzigen Regenzeit gut verbreiten könnten. Dazu komme, dass die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser habe. Auch fehle es an Abwassersystemen. Desweiteren funktioniere nur noch jede zweite Klinik im Land; es fehlten dringend benötigte Medikamente und Personal.