Hilfsorganisationen verstärken Hilfe

Wachsende Krise im Tschad

Die Situation im Tschad wird immer dramatischer. Tausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Die meisten Flüchtlinge können kaum versorgt werden. Hilfswerke warnen zudem vor Trinkwasser-Engpässen.

 (DR)

Wegen der täglich größer werdenden Flüchtlingsströme aus dem Tschad in Richtung Kamerun hat Caritas international ein fünf Personen zählendes Nothilfe-Team in den Norden Kameruns entsendet. Wie die katholische Hilfeorganisation am Freitag in Freiburg mitteilte, soll es die rund 400 Mitarbeiter und freiwilligen Helfer der Caritas in Kamerun in ihrem Vorgehen in den Regionen Maroua-Moloko und Kousseri unterstützen. So solle im Norden Kameruns ein Krisenzentrum eingerichtet werden. Wie es weiter hieß, startet am Samstag von Frankreich aus ein Hilfsgüterflug nach Kamerun.

Nach Schätzungen der Caritas befinden sich derzeit bereits 58.000 Flüchtlinge in Kamerun. Bisher konnten den Angaben zufolge 7.000 Flüchtlinge in Kirchengemeinden oder in katholischen Schulen und Kliniken aufgenommen werden. Aufgrund der schlechten Versorgungslage im Norden Kameruns sei der Import von Hilfsgütern aus anderen Regionen unumgänglich.

Oxfam warnt vor endender Trinkwasserversorgung
Die Hilfsorganisation Oxfam warnte vor einer dramatischen Verschlechterung der Lage von 470.000 Flüchtlingen im Osten des Tschad. Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen in der Hauptstadt N'Djamena hätten den Nachschub für den Osten des Landes unterbrochen, wo die Flüchtlinge auf humanitäre Hilfe angewiesen seien. Der Ost-Tschad sei seit einer Woche komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

Oxfam verweist darauf, dass die Trinkwasserversorgung von rund 110.000 Menschen in Flüchtlingslagern nur noch wenige Wochen gewährleistet sei. Dann gehe der Treibstoff für die Wasserpumpen zu Ende. Am Donnerstagabend hatte das Auswärtige Amt eine Million Euro für humanitäre Soforthilfe im Tschad bereitgestellt. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz solle damit unter anderem Trinkwasser, Nahrungsmittel, Haushaltsgegenstände und Hygieneartikel beschaffen. Außerdem gelte es, die medizinische Notversorgung von Binnenflüchtlingen sicherzustellen. Die Hilfe soll in verschiedenen Regionen des Landes zum Einsatz kommen.