Hilfswerk missio sucht Praktikanten für Weltmissionsmonat

Fokus auf Papua-Neuguinea

Wie soll es nach dem Abitur weiter gehen? Das katholische Hilfswerk missio bietet ein vierwöchiges Praktikum an, das eine intensive Erfahrung verspricht. Hanna Vandenbergh erklärt, was auf die jungen Menschen zukommen wird.

Papua-Neuguinea / © Tetyana Dotsenko (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Der Oktober ist der Monat der Weltmission. In dieser Zeit bieten Sie von missio ein Intensivpraktikum an, die Bewerbungszeit dafür läuft bereits. Was ist das für ein Praktikum? 

Hanna Vandenbergh (missio) / © Tobias Fricke (DR)
Hanna Vandenbergh (missio) / © Tobias Fricke ( DR )

Hanna Vandenbergh (Leiterin für den Weltmissionsmonat bei missio): Wir laden jedes Jahr zu einem Thema Gäste aus einer Region ein. Für diese Zeit suchen wir Intensivpraktikantinnen und Praktikanten, also Honorarkräfte, die uns für circa vier Wochen unterstützen und die Gäste begleiten. 

DOMRADIO.DE: Sie werden Gäste aus Papua-Neuguinea bekommen, die begleitet werden müssen. Warum aus Papua-Neuguinea? 

Vandenbergh: Wir haben uns dieses Jahr mit unserem Fokus auf Papua-Neuguinea konzentriert, speziell Melanesiens bedrohte Inselwelt. Es werden vor allem Frauen zu uns kommen, weil wir dieses Jahr das Thema Frauen Empowerment und Bewahrung der Schöpfung bespielen werden. Und so holt missio jedes Jahr regelmäßig Gäste nach Deutschland, um dann in den Diözesen Veranstaltungen mit ihnen anzubieten. 

DOMRADIO.DE: Unter anderem wird auch ein Umweltaktivist aus Papua-Neuguinea zu Gast sein. Inwiefern ist der Klimawandel für das Land eine Bedrohung? 

Hanna Vandenbergh

"Es gibt schon die ersten Klimaflüchtlinge."

Vandenbergh: Aufgrund des Klimawandels ist die Inselwelt durch Überflutungen, durch Hitzewellen sehr stark bedroht, sodass es schon die ersten Klimaflüchtlinge gibt. Unter unseren Gästen werden auch zwei Klimaaktivistinnen sein, die auf der Weltklimakonferenz in Dubai zu Gast waren. 

DOMRADIO.DE: Die Praktikanten und Praktikantinnen werden dann jeweils einen Gast aus Papua-Neuguinea bei Veranstaltungen, in Schulen und Pfarreien begleiten. Um was wird es bei einer solchen Veranstaltung dann ganz genau gehen? 

Eine Frau in Papua-Neuguinea / © Kikalishvili Mamuka (shutterstock)
Eine Frau in Papua-Neuguinea / © Kikalishvili Mamuka ( shutterstock )

Vandenbergh: Das Programm ist derzeit noch in Ausarbeitung. Wir sind im engen Gespräch mit unseren Gästen vor Ort. Das koordiniere ich gerade mit meinem Team bei missio, wir planen gerade kleine Aktionen und Vorträge. Beginnen wird das Ganze mit einer Eröffnung in Hamburg. Von dort startet missio und eröffnet den Weltmissionsmonat in der Erzdiözese Hamburg. 

Anschließend reisen die Praktikantinnen und Praktikanten bundesweit. Die Aktion wird in vielen verschiedenen Diözesen stattfinden und mit den Kolleginnen dort wird unter anderem weltkirchliche Bildungsarbeit in Schulen und in Pfarreien thematisiert. Da gibt es also ganz unterschiedliche Aktionen. 

DOMRADIO.DE: Das Praktikum wird mit etwa 500 Euro bezahlt. Aber was kann ein Intensivpraktikant abgesehen vom Geld nach diesem Monat für sich mitnehmen? 

Hanna Vandenbergh

"Sensibilisiert zu werden für interkulturelle Bildung."

Vandenbergh: Es ist grundsätzlich eine sehr spannende Zeit mit dem Abschluss des Abiturs. Damit ist jetzt ein Lebensabschnitt vorbei. Um eine Brücke zu schlagen und vielleicht einen ersten Einblick in ein mögliches Arbeitsfeld zu bekommen, hat man bei uns einfach die Möglichkeit, mal in ein vielseitiges und interessantes Tätigkeitsfeld hineinzuschauen, in unsere Arbeit bei missio und ein motiviertes Team genauer kennenzulernen. 

Wir wollen vermitteln, was es bedeutet, weltkirchliche Bildungs- und weltkirchliche Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und für die interkulturelle Bildung sensibilisiert zu werden. Auch der Kontakt zu den internationalen Gästen ist sehr wertvoll und macht vielleicht auch neugierig, so ein weit entferntes Land näher gebracht zu bekommen. 

DOMRADIO.DE: Wie werden Sie die jungen Menschen vorbereiten? 

Vandenbergh: Wir warten jetzt erst mal ganz gespannt auf die eingehenden Bewerbungen. Es gibt dann ein digitales Treffen und etwas später dann Einführungstage, die zur weiteren und intensiveren Vorbereitung dienen werden. Wir werden also schon mal Land und Leute kennenlernen und auch, was genau unsere Unterstützer von uns erwarten können. Dafür werden wir einige Berichte und Materialien zur Verfügung stellen und nach Aachen einladen. 

DOMRADIO.DE: Wie sieht es mit den Voraussetzungen für dieses Praktikum neben Englischkenntnissen aus? 

Vandenbergh: Darüber hinaus wäre es ganz schön, wenn eine Offenheit für fremde Kulturen da wäre. Die Sprache ist für uns wichtig, eine gewisse Flexibilität ist sehr hilfreich, weil wir an verschiedene Orte innerhalb Deutschlands reisen werden.

Schließlich sollte man gerade im interkulturellen und interreligiösen Dialog offen sein, ein Stück weit christliche Grundwerte mitbringen und sich für unser Arbeitsfeld in der weltkirchlichen Bildungsarbeit interessieren. 

Das Interview führte Carsten Döpp.

Weltmissionssonntag und Monat der Weltmission

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Katholikinnen und Katholiken weltweit. Mehr als 100 päpstliche Missionswerke sammeln an diesem Tag auf allen Kontinenten für die soziale und pastorale Arbeit der Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Die Spenden kommen unter anderem den dort arbeitenden Seelsorgerinnen und Seelsorgern zugute.

Symbolbild Ein Kind in Papua-Neuguinea  / © Sergey Uryadnikov (shutterstock)
Symbolbild Ein Kind in Papua-Neuguinea / © Sergey Uryadnikov ( shutterstock )
Quelle:
DR