Sie seien oft das Rückgrat des zivilgesellschaftlichen Schutzes von Frauen, wo staatliche Strukturen versagen würden, sagte der Präsident von Missio Aachen, Dirk Bingener, am Donnerstag in Aachen anlässlich des "Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" (25. November). Ordensfrauen betrieben in Afrika, Asien oder Ozeanien effektive Netzwerke der Prävention und Hilfe.
Die Stärkung von Ordensfrauen sei ein direkter und unmittelbar wirksamer Beitrag gegen die Gewalt an Frauen, sagte Bingener weiter. Deshalb sei die professionelle Ausbildung von Ordensfrauen und die Förderung ihrer Projekte einer der Schwerpunkte von Missio. Dies solle weiter ausgebaut werden.
Helferinnen selbst gefährdet
Ordensfrauen seien jedoch auch selbst von Missbrauch und Ausbeutung betroffen, erklärte Bingener. Dieser Missbrauch müsse
aufhören. Die betroffenen Ordensfrauen benötigten eine umfassende Begleitung. Zudem müssten Machtstrukturen geändert sowie Interventions- und Präventionsarbeit gestärkt werden.
Ordensfrauen im globalen Süden betreiben nach Angaben von Missio Frauenschutzhäuser, unterstützen als Trauma-Therapeutinnen oder Juristinnen Frauen mit Gewalterfahrungen. Sie würden gegen Phänomene wie Genitalverstümmelung oder den Hexenwahn kämpfen, hieß es. Innerhalb von Kirche und Gesellschaft organisierten sie eine Lobby für Mädchen und Frauen gegen Diskriminierung und Benachteiligung.
Hilfswerk unterstützt finanziell
Missio Aachen fördert nach eigenen Angaben rund 530 Projekte für Ordensfrauen. Insgesamt seien in den vergangenen fünf Jahren rund 320 Aus-, Weiterbildungs- und Safeguarding-Programme für Ordensfrauen mit 14,56 Millionen Euro gefördert worden. Davon hätten knapp 77.500 Schwestern und Novizinnen profitiert. Im gleichen Zeitraum seien zudem 217 Projekte der Seelsorge und Sozialarbeit von Ordensschwestern mit rund 10 Millionen Euro unterstützt worden.