Hilfswerke und Kirche verurteilen Einsatz von Kindersoldaten

Appell zum "Red Hand Day"

Zum internationalen Aktionstag gegen den Einsatz von Kindersoldaten ("Red Hand Day") am Freitag haben Hilfsorganisationen und Vertreter der katholischen Kirche einen Stopp von deutschen Waffenexporten in Krisenregionen gefordert.

10-jähriger Kämpfer im Kongo / © Maurizio Gambarini (dpa)
10-jähriger Kämpfer im Kongo / © Maurizio Gambarini ( dpa )

Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten beklagte am Donnerstag in Berlin, dass die Bundesregierung den Kriegswaffenexport an zahlreiche Staaten, in denen Kindersoldaten in bewaffnete Konflikte verwickelt seien, genehmige. Darunter seien Indien, Katar und Saudi-Arabien.

Nach Angaben des Bündnisses werden rund 250.000 Minderjährige in über 20 Ländern in Armeen und bewaffneten Gruppen als Soldaten eingesetzt. Dazu gehörten Afghanistan, Syrien, Kolumbien und Kongo. Viele der Kindersoldaten kämpften mit Kleinwaffen aus deutscher Herstellung.

Erzbischof Schick spricht von "himmelschreiendem Verbrechen"

Nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick ist es ein "himmelschreiendes Verbrechen", Kinder als Soldaten einzusetzen. Es müsse alles getan werden, um dies zu verhindern und die verzweifelte Lage der Kindersoldaten ins Bewusstsein zu bringen, erklärte der Vorsitzende der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz in Bamberg. Die Tragweite dieses Verbrechens müsse in der ganzen Welt bekanntgemacht und vor allem geächtet werden, sagte Schick. "Die internationale Politik sollte es noch öfter zur Sprache bringen."

Das Deutsche Bündnis Kindersoldaten, zu dem neun Nichtregierungsorganisationen gehören, verlangte zudem, eine gezielte Nachwuchswerbung der Bundeswehr an deutschen Schulen einzustellen. Dem Bündnis zufolge sind 2015 rund 1.500 Jugendliche unter 18 Jahren von der Bundeswehr rekrutiert worden.

 


Quelle:
KNA