Festnahme nach Angriff auf orthodoxen Priester in Lyon

Hintergrund weiter unklar

In Lyon soll ein griechisch-orthodoxer Priester vor seiner Kirche angeschossen worden sein. Ein Verdächtiger sei festgenommen worden, berichtet die Agentur AFP. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes.

Lyon: Ein Soldat versperrt die Straße zum Tatort / © Laurent Cipriani/AP (dpa)
Lyon: Ein Soldat versperrt die Straße zum Tatort / © Laurent Cipriani/AP ( dpa )

Nach dem Angriff auf einen orthodoxen Priester in Lyon ist am Samstagabend ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Das berichteten französische Medien unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Ob es sich bei der Tat um einen Terrorakt handelt, ist derzeit noch unklar. Medienberichten zufolge soll der angegriffene Priester in der Vergangenheit Streit mit einem Mann gehabt haben. Die mit dem Fall beauftragte Staatsanwaltschaft Lyon leitete ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten Mordes ein.

Der Täter hatte am Samstag gegen 16.00 Uhr in der Nähe einer griechisch-orthodoxen Kirche in der Rue Saint-Lazare im siebten Arrondissement von Lyon zwei Mal auf den Geistlichen geschossen. Nach Informationen des Radiosenders "France Info" soll der Täter mit einem Jagdgewehr zwei Schüsse abgegeben und den Geistlichen in den Unterleib getroffen haben. Dieser wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Der 52-Jährige stammt Medienberichten zufolge aus Griechenland, hat drei Kinder und ist seit 2012 für die Gemeinde zuständig.

Zweiter Angriff in kurzer Zeit

Am Donnerstag hatte ein islamistischer Attentäter in der Basilika Notre-Dame in Nizza mehrere Personen angegriffen. Drei Menschen wurden getötet und sechs weitere verletzt. Der Angreifer, ein junger Migrant aus Tunesien, wurde von Polizisten außer Gefecht gesetzt und liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Drei weitere Personen wurden inzwischen festgenommen. Erst vor zwei Wochen war der Lehrer Samuel Paty in Paris von einem Attentäter enthauptet worden, nachdem er im Unterricht Karikaturen des Propheten Mohammed gezeigt hatte.

Frankreichs Premierminister Jean Castex hat die höchste Terrorwarnstufe für das Land ausgerufen. Präsident Emmanuel Macron kündigte an, die Zahl der Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen, die Gotteshäuser und Schulen schützen sollen.


Die griechisch-orthodoxe Kirche in Lyon, vor der ein Priester angeschossen wurde. / ©  Laurent Cipriani/AP (dpa)
Die griechisch-orthodoxe Kirche in Lyon, vor der ein Priester angeschossen wurde. / © Laurent Cipriani/AP ( dpa )
Quelle:
dpa , DR , KNA