Weil der 19. März in diesem Jahr auf einen Sonntag der Fastenzeit fällt, ist das Hochfest des heiligen Josef auf den 20. März verlegt worden, wird also liturgisch einen Tag später begangen.
Was wir über den heiligen Josef wissen, entnehmen wir den Kindheitsgeschichten nach Lukas und Matthäus. Josef war der Bräutigam Marias und stammte nach Matthäus (1,1–16) und Lukas (2,4; 3,23) aus dem Geschlecht Davids. Nach Matthäus (1,16) war er Sohn eines Jakob, nach Lukas (3,23) Sohn eines Eli. Den beiden Verfassern kam es vermutlich weniger auf den historischen Nachweis an, sondern hauptsächlich darauf, dass Josef als gesetzlicher Vater Jesu ein direkter Nachkomme Davids war. Nach der Überlieferung lebte er als Zimmermann in Nazaret und war mit Maria, der Mutter Jesu, verlobt. Matthäus erzählt, dass Josef an entscheidenden Wenden seines Lebens Gottes Weisung im Traume erfuhr und treu befolgte. So wurde ihm die gottgewollte Schwangerschaft Marias mitgeteilt (Mt 1,18–25), und er entließ sie nicht, weil er im Traum die Weisung von Gott erhalten hatte, Maria zu sich zu nehmen. Er war bei der Geburt Jesu zugegen (Lk 2,1–8) und floh mit dem Kind und seiner Mutter wegen der Bedrohung durch König Herodes nach Ägypten (Mt 2,13–15), um nach dem Tod des Herodes zurückzukehren und sich in Nazaret niederzulassen (Mt 2,19–23). Nach dem Bericht über die Wallfahrt des zwölfjährigen Jesus mit seinen Eltern zum Tempel nach Jerusalem (Lk 2,41–52) schweigt die Bibel über das weitere Leben Josefs. Er gilt als der Gerechte, der treu den erkannten Willen Gottes erfüllt und so die Pflichten des Pflegevaters für Jesus übernimmt. Darüber hinaus bleibt seine Gestalt weitgehend im Dunkeln. Die Verehrung des heiligen Josef erfolgte im Osten früher als im Westen. Im 12. Jahrhundert taucht erstmals der 19. März als Datum seines Festtages auf. 1870 ernannte Papst Pius IX. ihn zum Schutzpatron der gesamten Kirche.
aus: Magnificat. Das Stundenbuch. März 2017