Hochamt im Kölner Dom

Heiliger Petrus und heiliger Paulus

DOMRADIO.DE übertrug im Internet-TV am Hochfest der Apostel Petrus und Paulus das Hochamt aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Hans-Josef Radermacher. Das Vokalensemble Kölner Dom sang unter der Leitung von Eberhard Metternich.

Apostel Petrus und Paulus, Dreikönigenschrein, Kölner Dom / © Dombauhütte / Foto: Matz und Schenk
Apostel Petrus und Paulus, Dreikönigenschrein, Kölner Dom / © Dombauhütte / Foto: Matz und Schenk

An der Domorgel war David Kiefer. Der Chor sang u. a. von Josef Gabriel Rheinberger das Cantus Missae op. 109.

Das Vokalensemble Kölner Dom steht unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Das Vokalensemble Kölner Dom steht unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Petrus und Paulus: Solides Fundament trotz Fehlern 

Von Petrus berichten die Evangelien, dass Jesus ihn als Felsen bezeichnet, auf den er seine Kirche bauen will. Aber dieser Petrus kann nicht wach bleiben, als Jesus ihn in seiner letzten Nacht darum bittet. Mehr noch, er verleugnet Jesus sogar, als dieser verhaftet und verurteilt wird. Und als Jesus gekreuzigt wird, flieht Petrus und steht ihm in seinen letzten Stunden nicht bei. Trotzdem fordert der Auferstandene ausgerechnet diesen Petrus auf, seine Schafe zu weiden – also für diejenigen zu sorgen, die an ihn glauben.

Paulus ist ein frommer Jude und verfolgt zuerst die Christen – bis zum Augenblick seiner Bekehrung, bei der er buchstäblich vom Pferd geworfen und von einem hellen Licht geblendet wird. Danach trägt Paulus dazu bei, dass das Christentum sich bis nach Europa ausbreitet. Bis heute können wir in seinen Briefen nachlesen, was das Christentum ausmacht.

Paulus berichtet von sich selber, dass er sozusagen eine Missgeburt sei – schwach, defizitär und lebensuntauglich. Und trotzdem hatte er die Energie, den Glauben an Jesus Christus in ganz Europa zu verbreiten. Es kommt also nicht darauf an, der oder die Beste, Schnellste oder Stärkste zu sein. Vielleicht geht es eher darum, das weiterzugeben, was einen berührt hat.

Die Apostel Petrus und Paulus auf einem Gemälde von Francisco Gallego  (shutterstock)
Die Apostel Petrus und Paulus auf einem Gemälde von Francisco Gallego / ( shutterstock )

Petrus wiederum war von seiner ersten Begegnung mit Jesus so berührt, dass er seine Fischernetze liegen ließ, um Menschenfischer zu werden. Er schien gar nicht anders zu können, als mit Jesus mitzugehen.

Und so geht es vielleicht auch für uns heute nicht so sehr darum, etwas verkrampft tun zu wollen, sondern jenem zu folgen, der einen berührt, die Botschaft weiterzugeben, die einem ins Herz gefallen ist und die einen verändert hat. Das kann auch bedeuten, die Leute, die man trifft, freundlich anzuschauen, jemanden zum Gottesdienst einzuladen oder bei jemandem zu bleiben, der es gerade schwer hat. Dass daraus Großes entstehen kann, sieht man an den beiden Aposteln. Was aber schlussendlich groß ist, das entscheidet Gott.

Kerstin-Marie Berretz OP; Quelle: KNA


"Ihr aber, für wen haltet ihr mich?" (Mt 15,15)

Impuls zum Evangelium Mt 16,13-19
von Thomas Frings

Die Frage, die Jesus seinen Jüngern stellt, ist die Frage, die die meisten Menschen tagtäglich umtreibt: Wofür halten die Menschen mich? Jesus stellt sie im Hinblick auf sein Sein, sein Messias-Sein und somit auf seine Bedeutung für die Menschen im Hinblick auf die Erlösung und das Reich Gottes. Wir stellen uns die Frage hingegen eher innerweltlich im Sinne von: Bin ich wichtig? Die Frage ist nicht unwichtig. Die Antwort, die ich auf die Frage gebe, wer Jesus für mich ist, kann die Bedeutung der Frage, wofür ich gehalten werde, in gutem Maße beeinflussen und relativieren. Wenn er mein Erlöser ist, dann wird mein Leben gut enden, wie es auch war und wofür man mich auch gehalten hat.

Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, Juni 2021, www.tedeum-beten.de

Quelle: