Heiligkeit seit vielmehr "die Grundberufung jedes Getauften". Auch heute noch seien Gläubige zur Heiligkeit berufen: "Jede und jeder Einzelne von uns", so Erzbischof Woelki. Sie sei den Christen durch die Taufe mitgegeben, denn "durch die Taufe erhalten wir Anteil am Leben Gottes". Der Kardinal erinnerte in seiner Predigt auch an die jungen Heiligen des 20. Jahrhunderts, die sich zum Beispiel dem Nationalsozialismus entgegen gestellt und dafür mit ihrem Leben bezahlt haben.
Im Pontifikalamt sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich.
Über Allerheiligen
Die Anfänge des Allerheiligenfestes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück. Ephräm der Syrer und Johannes Chrysostomus kennen ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai bzw. am 1. Sonntag nach Pfingsten, der im griechischen Kalender heute noch der Sonntag der Heiligen heißt. Im Abendland gab es ein Fest aller heiligen Märtyrer am 13. Mai seit dem 7. Jahrhundert (Einweihung des römischen Pantheons zu Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer am 13. Mai 609).
Allerheiligen ist wie ein großes Erntefest; eine "Epiphanie von Pfingsten" hat man es genannt. Die Frucht, die aus dem Sterben des Weizenkorns wächst und reift, sehen wir, bewundern wir, sind wir. Noch ist die Ernte nicht beendet; Allerheiligen richtet unsern Blick auf die Vollendung, auf das Endziel, für das Gott uns geschaffen und bestimmt hat. Noch seufzen wir unter der Last der Vergänglichkeit, aber uns trägt die Gemeinschaft der durch Gottes Erwählung Berufenen und Geheiligten; uns treibt die Hoffnung, dass auch wir zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen werden. Und schon besitzen wir als Anfangsgabe den Heiligen Geist.
aus: Schott-Messbuch