Die ersten Gespräche gab es demnach am 12. September und am 8. November in Rom. Von den Hochschulen nahmen die Rektoren der Päpstlichen Lateran-Universität und der Universität Urbaniana sowie von vier kleineren Päpstlichen Instituten teil. Für den Vatikan waren unter anderem Vertreter des Staatssekretariats sowie der Behörden für Verkündigung, für Kommunikation, des Wirtschaftssekretariates und der Güterverwaltung APSA beteiligt.
Das Kultur- und Erziehungsbehörde habe die Arbeitsgespräche im Auftrag des Papstes koordiniert, heißt es in der Mitteilung. Ziel sei, "gemeinsam ein neues Modell mit Kooperation und Synergie zu erarbeiten, das in der Lage ist, den heutigen und künftigen Herausforderungen an die Kirche auf dem Gebiet ihrer akademischen Tätigkeiten zu entsprechen." Ausgangspunkt für die Gespräche sei eine gemeinsame Analyse der Identität der jeweiligen Institutionen gewesen.
Papst hatte zu mehr Zusammenarbeit aufgerufen
Bereits im Februar hatte Papst Franziskus die Päpstlichen Hochschulen zu mehr Zusammenarbeit aufgerufen. Die historisch gewachsene Vielzahl der Hochschulen in Rom sei früher eine Bereicherung gewesen. Wegen rückläufiger Zahlen könne dies aber nun dazu führen, dass "wertvolle Energien vergeudet werden".
Es gehe darum, einen Prozess anzustoßen, der zu einer "effizienten, stabilen und organischen Synergie zwischen den akademischen Einrichtungen führt". Sie sollten ihre besonderen Ausrichtungen stärken und die gemeinsame Mission der Kirche fördern und nicht gegeneinander um Studierende kämpfen.
Zahlreiche Päpstliche Universitäten
In Rom gibt es derzeit 17 mittelgroße und kleine Päpstliche Universitäten, Hochschulen, Fakultäten und Bildungsinstitute. Die meisten von ihnen leiden seit Jahren unter rückläufigen Studentenzahlen. Beobachter vermuten, dass am Ende des Prozessen einige kleine Institute ihre Selbstständigkeit verlieren, damit sie in größere Hochschulen eingegliedert werden können. Zudem wird erwartet, dass sich die verbleibenden Hochschulen stärker spezialisieren.
Wegen der unterschiedlichen Träger- und Finanzierungsstrukturen kann der Papst zunächst nur jenen Instituten eine Neuorganisation verordnen, die ihm direkt unterstehen. Andere wie die renommierte Jesuiten-Universität Gregoriana oder die Universität der Salesianer tragen zwar den Titel "Päpstlich", sind aber finanziell und administrativ weitgehend unabhängig vom Vatikan.