Trotz der hohen Corona-Inzidenzwerte will sich eine große Mehrheit der Synodalen für das bis Samstag dauernde Treffen nach Frankfurt begeben. Auf dem Tisch liegen 13 Papiere zu den vier zentralen Themen des Synodalen Wegs - Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben und Macht.
Zu den Forderungen gehören der Ruf nach Mitbestimmung der Laien bei der Bestellung neuer Bischöfe, nach Lockerungen bei der verpflichtenden Ehelosigkeit von Priestern und nach der Zulassung von Frauen zum Diakonat.
Strukturelle Änderungen wichtig
Das Münchner Missbrauchsgutachten zeige, wie wichtig strukturelle Änderungen seien, sagten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
"Uns Bischöfen allesamt ist die besondere Verantwortung bewusst, die wir haben", betonte Bätzing.
"Ich habe das Zutrauen, dass wir gemeinsame Beschlüsse finden", ergänzte Stetter-Karp. Die Synodalversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Synodalen Wegs.
Beobachter gehen davon aus, dass es erstmals zu gesonderten Bischofsvoten kommt. Das ist notwendig, weil es zur Annahme eines Papieres nicht nur der Zweidrittelmehrheit der Delegierten, sondern auch einer Zweidrittelmehrheit der anwesenden Bischöfe bedarf.
Weitere Kirchenaustritte verhindern
Am Montag hatten katholische Verbände und Gruppen konkrete Ergebnissen angemahnt.
"Durch die vielfachen und weltweiten Missbrauchsfälle, ihre Vertuschung und die Missachtung des Leids der Betroffenen steht die institutionelle römisch-katholische Kirche vor einem moralischen Bankrott und Scherbenhaufen", heißt es in einem Offenen Brief.
Der Synodale Weg dürfe nicht "ins Leere laufen", wenn weitere Kirchenaustritte verhindert werden sollten.