Die Veranstaltung mit etwa 400 Menschen sei friedlich und ohne Störungen verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage. Die Polizei habe das Video, in dem der Musiker von antisemitischen Vorkommnissen im Hotel berichtet, gesichert und der Staatsanwaltschaft vorgelegt. Ob Ofarim Strafanzeige gestellt hat, war zunächst nicht bekannt.
Das über Soziale Medien verbreitete Video hatte zu großer Empörung geführt. Darin sitzt der Musiker mit israelischen Wurzeln auf dem Bordstein vor dem Hotel und berichtet fassungslos, wie er vor der Rezeption zunächst in einer Schlange gestanden habe. Andere Gäste seien vorgezogen worden.
Später sei er von einem Mitarbeiter des Hauses aufgefordert worden, seine Halskette mit dem Davidstern abzunehmen, um Einchecken zu dürfen. In dem Video fragt Ofarim: "Wirklich?" Und endet mit den Worten: "Deutschland 2021".
In zahlreichen Reaktionen bekundeten Social-Media-Nutzer ihre Solidarität mit Ofarim. Beispielsweise schrieb der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, auf Twitter: "Die antisemitische Anfeindung gegen @GilOfarim ist erschreckend. So wie zu hoffen ist, dass das @westin personelle Konsequenzen zieht, hoffe ich ebenso, dass wir künftig auf Solidarität treffen, wenn wir angegriffen werden."
Medienberichten zufolge teilte das Hotel mit, man nehme die Angelegenheit sehr ernst und bemühe sich um Aufklärung.
Leipziger Hotel reagiert auf Antisemitismusvorwürfe
Unterdessen hat das Leipziger Hotel Westin nach Antisemitismus-Vorwürfen des Musikers Gil Ofarim Medienberichten zufolge die betreffenden Mitarbeiter beurlaubt. "Wir sind ein weltoffenes Hotel und lehnen jede Form von Intoleranz, Diskriminierung und Antisemitismus auf das Schärfste ab", zitierte die "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch) die stellvertretende Managerin Antje Reichstein.
Wegen der "unerträglichen Vorwürfe von Herrn Ofarim" sei die Hotelleitung besorgt und alarmiert. Antisemitismus sei nicht entschuldbar und werde nicht geduldet. Die Hotelführung versuche mit Gil Ofarim persönlich in Kontakt zu treten, um den Vorfall vollständig aufzuklären. Dem Musiker soll in Leipzig das Einchecken in das Leipziger Hotel Westin verwehrt worden sein, weil er eine Kette mit Davidstern trug.
Die Staatsanwaltschaft Leipzig kündigte an, die Vorwürfe zu prüfen. Politiker, Vertreter der Gesellschaft sowie zahlreiche Nutzer der sozialen Medien sprachen von einem inakzeptablen Vorfall und zeigten sich entsetzt.