Mit der Suche nach Gottes Hilfe beginnt laut Papst Franziskus der eigentliche Glaube. "Lasst uns Jesus alles erzählen; er will das, er will, dass wir uns an ihm festhalten, um bei ihm vor den unerwarteten Wellen des Lebens Schutz zu finden", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
Es seien diese Momente der Angst, die für den Glauben wichtig seien. Zu oft versuchten die Menschen Probleme alleine zu lösen, anstatt zu Gott zu gehen und ihn lautstark um Hilfe zu bitten. Der Herr sei da und gegenwärtig - allzeit - auch, wenn er wie Jesus auf dem Boot mit den Jüngern zunächst schlafend durch den Sturm segele.
"Neutrale Zufluchtsorte schützen"
Weiterhin rief Papst Franziskus erneut zu Frieden in Myanmar auf. Beim sonntäglichen Mittagsgebet schloss er sich mit einem Appell der Bischöfe in Myanmar an. Diese hatten jüngst auf das Leid der unzähligen Vertriebenen und Hungernden in dem südostasiatischen Land aufmerksam gemacht. "Wir rufen alle auf, die humanitären Korridore aufrechtzuerhalten und neutrale Zufluchtsorte wie Kirchen und Seminare zu schützen", zitierte Franziskus aus dem Appell der Bischöfe.
In einem Putsch am 1. Februar hatte das Militär in Myanmar die gesamte Staatsgewalt an sich gerissen, demokratisch gewählte Volksvertreter festgenommen und den Notstand verhängt. Allein in den Bürgerkriegsregionen Kayah, Karen, Shan, Kachin und Chin sind laut UN-Schätzungen mehr als 200.000 Menschen auf der Flucht. Die Armee von Myanmar nimmt laut Berichten zudem zunehmend katholische Kirchen ins Visier, durchsucht Gotteshäuser und nimmt Priester fest.
Aung San Suu Kyi in Haft
De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde von den Putschisten festgenommen und verbrachte auch ihren 76. Geburtstag am Samstag in Haft. Zudem muss sich die Friedensnobelpreisträgerin vor Gericht verantworten; unter anderem werden ihr Korruption, Zuwiderhandlung gegen Pandemie-Maßnahmen und Anstiftung zum Aufruhr vorgeworfen.