Hunderte bei Gedenkfeier für getötete Polizisten

"Wir sind hier eine Gemeinschaft"

Mehrere hundert Menschen haben an einer ökumenischen Gedenkfeier für die beiden am Montag in Rheinland-Pfalz getöteten Polizisten teilgenommen. Sie waren am Montag bei einer Verkehrskontrolle auf offener Straße erschossen worden.

Kusel: Mehrere hundert Menschen haben sich zur ökumenischen Gedenkfeier für die beiden in der Nacht zu Montag (31.01.2022) erschossenen Polizisten vor der Stadtkirche versammelt.  / © Harald Tittel (dpa)
Kusel: Mehrere hundert Menschen haben sich zur ökumenischen Gedenkfeier für die beiden in der Nacht zu Montag (31.01.2022) erschossenen Polizisten vor der Stadtkirche versammelt. / © Harald Tittel ( dpa )

Während am Donnerstagabend in der Stadtkirche in Kusel 120 Menschen Platz fanden, verfolgten nach Schätzungen des Ordnungsamtes weitere 500 die Übertragung des Gottesdienstes auf dem Marktplatz. "Wir sind nicht allein mit unseren Gefühlen", rief der Kuseler evangelische Dekan Lars Stetzenbach den Trauernden im Gebet zu.

Dekan Lars Stetzenbach spricht bei der ökumenische Gedenkfeier für die beiden erschossenen Polizisten / © Harald Tittel (dpa)
Dekan Lars Stetzenbach spricht bei der ökumenische Gedenkfeier für die beiden erschossenen Polizisten / © Harald Tittel ( dpa )

Es gebe ein großes Bedürfnis in der Bevölkerung, der Trauer Ausdruck zu verleihen, sagte der Theologe.

Bei Verkehrskontrolle erschossen

Die beiden Polizisten, eine 24-Jährige und ihr 29-jähriger Kollege, waren am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle bei Ulmet im Landkreis Kusel erschossen worden. Sie hatten einen Lieferwagen kontrolliert, auf dessen Ladefläche tote Wildtiere lagen. Die Ermittler gehen davon aus, dass mit den Polizistenmorden Jagdwilderei vertuscht werden sollte. Zwei Tatverdächtige wurden im saarländischen Sulzbach festgenommen und sind in Untersuchungshaft.

"Die Lebenslichter von Yasmin und Alexander sind brutal erloschen", sagte Stetzenbach, während zwei Kerzen am Altar gelöscht wurden.

Gläubige haben sich zur ökumenischen Gedenkfeier für die beiden erschossenen Polizisten in der Stadtkirche versammelt / © Harald Tittel (dpa)
Gläubige haben sich zur ökumenischen Gedenkfeier für die beiden erschossenen Polizisten in der Stadtkirche versammelt / © Harald Tittel ( dpa )

"Alle, die am Montag den Boden unter den Füßen verloren haben, sollen spüren, dass wir hier eine Gemeinschaft sind. Wir sind Menschen, die miteinander leben, leiden und trauern, und die füreinander da sind."

Im Gottesdienst und vor der Kirche entzündeten Teilnehmer der Gedenkfeier Kerzen neu, die den Wunsch nach Wärme und Helligkeit symbolisierten.

Polizeiseelsorge

Die christlichen Kirchen bieten mit ihren Polizeiseelsorgerinnen und Polizeiseelsorgern Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei bei der Bewältigung ihrer Aufgaben Rat, Unterstützung und Begleitung an. Sie tun dies zwar auf dem Hintergrund ihres Glaubens, aber unabhängig von konfessioneller oder religiöser Bindung der Angehörigen der Polizei.

Die Polizeiseelsorge gilt also den Frauen und Männern, die in den Polizei-Organisationen Dienst leisten. Die pastorale Sorge der Kirche gilt damit den Menschen, nicht der Organisation. (Polizeiseelsorge)

Polizeiseelsorge / © Caroline Seidel (dpa)
Polizeiseelsorge / © Caroline Seidel ( dpa )
Quelle:
epd