"Kirchen sind Orte des Friedens und der Zuwendung – das macht uns die Weihnachtszeit in besonderer Weise bewusst. Umso trauriger ist die Nachricht vom brutalen Raubüberfall", sagte der Wiener Erzbischof am Donnerstagabend der Presseagentur Kathpress: "Gott sei Dank kommt so etwas in Österreich nur sehr selten vor. Ich bete für die baldige Genesung der Opfer und die Reue der Täter."
Nach einem Überfall auf sechs Ordensmänner in Wien sind die Täter trotz Großfahndung weiter flüchtig. Bei dem Vorfall am Donnerstag im Stadtteil Strebersdorf wurden nach Polizeiangaben fünf der Ordensleute zwischen 56 und 68 Jahren zum Teil schwer verletzt. Ein sechster blieb unverletzt. Gefahndet wird nach zwei Tätern.
Zur Tatzeit keine Besucher in der Kirche
In der katholischen Klosterkirche Maria Immaculata hatten sich den Angaben zufolge zunächst keine Besucher befunden. Die eingedrungenen Täter hätten dann anfangs einen 68 Jahre alten Ordensbruder mit einer Pistole bedroht, geschlagen, getreten und dabei schwer verletzt.
Vier nach und nach zu Hilfe eilende Mitbrüder seien anschließend ebenfalls überwältigt, geschlagen und gefesselt worden. In den Büroräumen sei ein sechstes Ordensmitglied gefesselt, aber nicht verletzt worden. Von den fünf Verletzten konnten laut einem Bericht der Presseagentur Kathpress noch in der Nacht drei wieder aus dem Krankenhaus in häusliche Pflege entlassen werden.
Terroristischer Hintergrund ausgeschlossen
Knapp drei Stunden nach Beginn des Überfalls wurde die Polizei verständigt; diese habe dann die Verletzten gefunden, hieß es weiter. Die Wiener Polizei geht nach eigenen Angaben von einem "Vermögensdelikt" aus und schließt "aufgrund der Vorgehensweise der Täter" einen terroristischen Hintergrund aus.
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hatte noch am Donnerstag den Tatort besucht und äußerte sich "tief betroffen". Kirchen seien "Orte des Friedens und der Zuwendung".