Duda betet vor Muttergottes-Ikone von Tschenstochau

"Ich spüre hier geistliche Unterstützung"

Polens wiedergewählter Präsident Andrzej Duda hat das Nationalheiligtum, das Paulinerkloster in Tschenstochau mit der Schwarzen Madonna, besucht und für seine zweite Amtszeit gebetet. Für ihn sei dies ein heiliger und wichtiger Ort, betonte Duda.

Marien-Ikone der "Schwarzen Madonna" in Tschenstochau / © Osservatore Romano (KNA)
Marien-Ikone der "Schwarzen Madonna" in Tschenstochau / © Osservatore Romano ( KNA )

"Ich spüre hier geistliche Unterstützung", sagte er zu Journalisten. Duda nahm am Montag am Abendgebet in der Gnadenkapelle mit der berühmten Ikone der Muttergottes von Tschenstochau teil.

Als Priester Waldemar Pastusiak den Präsidenten bei der Andacht erwähnte, applaudierten die Anwesenden. Der Ordensmann dankte Duda für seinen Besuch und sein "Zeugnis des Glaubens". Der nationalkonservative Politiker hatte die Stichwahl laut dem am Montagabend bekanntgegebenen Endergebnis mit 51 Prozent der Stimmen gegen den liberalen Herausforderer Rafal Trzaskowski gewonnen.

Bereits nach seinem Wahlsieg 2015 war Duda nach Tschenstochau gekommen, "um mich bei der heiligen Gottesmutter für alle Kräfte zu bedanken, die sie mir gegeben hat", wie er damals sagte.

Das Gebet "Aufruf vom Hellen Berg" (Apel Jasnogorski) ist eines der bekanntesten Gebete in Polen. Es richtet sich an Maria als "Königin von Polen" und bittet sie um Beistand für Land und Kirche. In der Wallfahrtsstätte Unserer Lieben Frau auf dem Hellen Berg (Jasna Gora) in Südpolen wird es täglich um 21.00 Uhr gebetet und landesweit vom katholischen TV-Sender Trwam sowie Radio Maryja übertragen. Die Verehrung der Marien-Ikone von Tschenstochau gilt in Polen als Inbegriff für Glaubenstreue.

Kirche gab keine Wahlempfehlung ab

Die Kirche in dem stark katholisch geprägten Land hatte offiziell keinerlei Wahlempfehlung abgegeben und nur zur Stimmabgabe aufgerufen. Allerdings bat etwa der Krakauer Erzbischof Marek Jedraszewski darum, den Kandidaten zu wählen, der unter anderem die "traditionell verstandenen Institutionen Ehe und Familie" verteidige.

In der Vergangenheit hatte er massiv gegen eine sogenannte LGBT-Charta protestiert, die Trzaskowski im Februar 2019 als Warschauer Bürgermeister unterschrieben hatte. Beobachter werteten die schriftliche Erklärung des Erzbischofs wenige Tage vor der Stichwahl daher als Unterstützung für Duda.

Die Polnische Bischofskonferenz veröffentlichte bisher weder ein Glückwunschschreiben an den wiedergewählten Präsidenten noch nahm sie zum Wahlausgang Stellung.


Andrzej Duda / © Tytus Zmijewski (dpa)
Andrzej Duda / © Tytus Zmijewski ( dpa )
Quelle:
KNA
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