"Mein Beileid gilt der Ordensgemeinschaft Montfort in Saint-Laurent-sur-Sèvre, Vendée, seiner Familie und allen katholischen Gläubigen in Frankreich. Ich versichere Ihnen meine Anteilnahme und meine Nähe und segne Sie alle", sagte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan.
Maire, Provinzial der Montfort-Missionare, wurde am Montag im rund 60 Kilometer von Nantes entfernten Saint-Laurent-sur-Sevre getötet. Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin sprach von einem "dramatischen Mord".
Mutmaßlicher Täter sei Küster der Missionare
Tatverdächtiger ist der 40-jährige Emmanuel A. aus Ruanda, der seit Jahren bei der Ordensgemeinschaft der Montfortianer in Westfrankreich lebte. Der Mann stellte sich am Montag der Polizei und gab an, Pater Maire getötet zu haben.
A. soll darüber hinaus im Juli 2020 ein Feuer in der Kathedrale in Nantes gelegt haben. Er war anschließend unter richterliche Aufsicht gestellt worden und in psychiatrischer Behandlung. Der Tod des 60 Jahre alten Maire löste in Frankreich Entsetzen sowie eine politische Debatte über den Umgang mit Migranten aus.
Begegnung mit Christus wichtiger als Gebote
Während der Generalaudienz äußert sich der Papst unterdessen zu den Zehn Geboten. Sie sollen "Lehrmeister" sein und zur Begegnung mit Christus führen. Diese sei aber wichtiger als alle Gebote, betonte das Kirchenoberhaupt.
Die von Moses verkündeten Gesetze seien das Geschenk Gottes an das Volk und nicht die Grundlage des Bundes. "Zuerst war die Verheißung2, betonte Franziskus. Wer das Leben suche, müsse den Blick daher auf die Verheißung und die Erfüllung in Jesus Christus richten. Zugleich äußerte Franziskus die Hoffnung, dass die Gläubigen mit Gottes Hilfe auf dem Weg der Gebote gehen.
Ende Juni, kurz vor der vierwöchigen Sommerpause, hatte der Papst in den Generalaudienzen einen neuen Zyklus begonnen, der Themen aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater behandelt. In den Wochen zuvor hatte er jeweils zum Thema Gebet gesprochen.