IGFM beklagt 1400 politische Gefangene in Belarus

Menschenrechtler fordern Weihnachtsamnestie

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte fordert die Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus. Die Haftbedingungen für politische politische Häftlinge sind offenbar schlimmer als die gewöhnlicher Krimineller.

Weihnachtsamnestie für politische Gefangene in Belarus / © YAROSLOVE_PHOTO_VIDEO (shutterstock)
Weihnachtsamnestie für politische Gefangene in Belarus / © YAROSLOVE_PHOTO_VIDEO ( shutterstock )

In dem von Machthaber Alexander Lukaschenko regierten Land würden "derzeit mindestens 1.437 Personen unschuldig und aus politischen Gründen festgehalten", teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am Dienstag in Frankfurt mit.

Es fehle an medizinischer Versorgung, Folter sei "an der Tagesordnung". Der IGFM-Vorsitzende Edgar Lamm forderte eine Weihnachtsamnestie zumindest für die in der Haft schwer erkrankten politischen Gefangenen. Beispielhaft nannte er Mikalai Statkevich und Ihar Losik.

Hochrangiger Oppositionsführer erkrankt

Statkevich ist ein hochrangiger Oppositionspolitiker. Laut IGFM wurde er im Dezember 2010 zum ersten Mal festgenommen und bald darauf zu sechs Jahren Haft verurteilt. Davon habe er mehr als viereinhalb Jahre verbüßt. Im Mai 2020 sei er in Minsk erneut festgenommen worden, als er an einer Mahnwache vor den Präsidentschaftswahlen habe teilnehmen wollen. Am 15. Dezember 2020 sei Statkevich angeklagt und schließlich wegen "Organisation von Massenunruhen" verurteilt worden. Statkevich sei im November an einer Lungenentzündung erkrankt.

Der Minsker Autor und Blogger Ihar Losik wurde laut IGFM am 25. Juni 2020 festgenommen und am 14. Dezember 2021 zu einer 15-jährigen Haftstrafe in einer Strafkolonie verurteilt worden. Losik gehörte zu den bekanntesten Gesichtern der Protestbewegung in Belarus. In der Anklage seien ihm "Organisation von Massenunruhen" und "Aufstachelung zu Feindschaft oder Zwietracht" vorgeworfen worden.

 

Quelle:
KNA