Kirche in Kuba bringt Weihnachtsamnestie ins Gespräch

"Geste der Barmherzigkeit"

Die katholische Kirche in Kuba hat die Freilassung "einer großen Zahl von Gefangenen" vor Weihnachten angeregt. Damit verbunden ist eine indirekte Kritik an der Regierung seitens der katholischen Bischofskonferenz im Land.

Kubanische Fahne in den Straßen von Havanna / © Kamira (shutterstock)
Kubanische Fahne in den Straßen von Havanna / © Kamira ( shutterstock )

In einer Erklärung, aus der das Portal "14ymedio" (Donnerstag Ortszeit) zitierte, schlugen die kubanischen Bischöfe "eine Geste der Gnade und Barmherzigkeit" für die Häftlinge vor. Dies würde den betroffenen Familien viel Freude bringen.

Schon vor einigen Jahren wurden Häftlinge freigelassen

Ohne die kommunistische Regierung zu nennen, beschrieb die Bischofskonferenz, dass in Kuba ein Umfeld von "Angst, Misstrauen, Lügen und Hass" herrsche. Zuletzt hatte die Kirche 2015 den Besuch von Papst Franziskus genutzt, um die Freilassung von mehr als 3.500 Häftlingen zu erwirken.

Eine kubanische Fahne / © Joaquin Hernandez (dpa)
Eine kubanische Fahne / © Joaquin Hernandez ( dpa )

Im Juli 2021 demonstrierten Tausende Kubaner gegen staatliche Repression, für eine demokratische Öffnung des Ein-Parteien-Systems sowie gegen die andauernde Versorgungskrise.

Menschenrechtsorganisationen berichteten über ein gewaltsames Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Proteste. Zahlreiche Journalisten, Künstler, Aktivisten und Intellektuelle wurden verhaftet. Einige erhielten jahrelange Haftstrafen.

Katholische Kirche auf Kuba

Auf der Karibikinsel Kuba ist die katholische Kirche weniger stark verankert als in anderen lateinamerikanischen Ländern. Rund 60 Prozent der rund 11,3 Millionen Kubaner sind katholisch getauft. Diese vergleichsweise geringe Präsenz ist nicht allein Ergebnis der seit rund 60 Jahren andauernden kommunistischen Herrschaft, sondern reicht bis in die spanische Kolonialzeit zurück. Die langjährige gesellschaftliche Ausgrenzung der Kirche auf Kuba spiegelt sich insbesondere auch im Bildungs- und Gesundheitswesen wider.

Straßenbild aus Havanna, Kuba / © Mike Laptev (shutterstock)
Straßenbild aus Havanna, Kuba / © Mike Laptev ( shutterstock )
Quelle:
KNA