Kuba bekommt gleichgeschlechtliche Ehe

Neues Familiengesetz

In Kuba ist nach Angaben örtlicher Medien die Reform des Familiengesetzes per Referendum von der Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung angenommen worden. Kirchenvertreter hatten sich zuvor kritisch geäußert.

Wahllokal in Kuba während des Referendums zu einem neuen Familiengesetz / © Ramon Espinosa (dpa)
Wahllokal in Kuba während des Referendums zu einem neuen Familiengesetz / © Ramon Espinosa ( dpa )

Die Reform ermöglicht unter anderem gleichgeschlechtlichen Ehe, Adoptionen für gleichgeschlechtliche Paare sowie eine Stärkung der Rechte nicht-biologischer Eltern. Wie das Portal Cubadebate berichtet, sprachen sich laut der Wahlbehörde 66,87 Prozent der Wähler dafür aus; rund 33,1 Prozent stimmten dagegen.

Kirchenvertreter hatten sich kritisch zu dem Vorhaben geäußert, weil es den Wert traditioneller Partnerschaften und das klassische Familienbild untergrabe. Auf Kuba gab es einst unter Revolutionsführer Fidel Castro in den Anfangsjahren der kommunistischen Revolution eine systematische Verfolgung Homosexueller, von denen manche in Arbeitslagern gefoltert wurden.

Katholische Kirche auf Kuba

Auf der Karibikinsel Kuba ist die katholische Kirche weniger stark verankert als in anderen lateinamerikanischen Ländern. Rund 60 Prozent der rund 11,3 Millionen Kubaner sind katholisch getauft. Diese vergleichsweise geringe Präsenz ist nicht allein Ergebnis der seit rund 60 Jahren andauernden kommunistischen Herrschaft, sondern reicht bis in die spanische Kolonialzeit zurück. Die langjährige gesellschaftliche Ausgrenzung der Kirche auf Kuba spiegelt sich insbesondere auch im Bildungs- und Gesundheitswesen wider.

Straßenbild aus Havanna, Kuba / © Mike Laptev (shutterstock)
Straßenbild aus Havanna, Kuba / © Mike Laptev ( shutterstock )
Quelle:
KNA