Der Kardinal äußerte sich im Interview mit dem spanischen Radiosender Cope, aus dem das regierungskritische Portal "14ymedio" zitierte.
Zu Beginn der kubanischen Revolution habe die Regierung die Kirche beiseite geschoben, danach habe eine Phase der Gespräche und des Dialogs begonnen, in denen es Fortschritte gegeben habe. Die Kirche wolle diese Gespräche gerne fortsetzen, weil den Problemen und den Bedürfnissen der Menschen keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Zuletzt hatte Papst Franziskus mit einer Äußerung zu Kuba für Aufsehen gesorgt. Er habe eine menschliche Beziehung zu Raul Castro, sagte das Kirchenoberhaupt. Kuba sei ein Symbol, Kuba habe eine große Geschichte: "Ich fühle mich sehr nahe, auch den kubanischen Bischöfen", so Franziskus. Die Äußerungen hatten innerhalb der kubanischen Opposition und bei Exilkubanern für Kritik gesorgt.
Massenproteste gegen die Regierung
In Kuba waren im Juli 2021 tausende Menschen gegen staatliche Repression, für eine demokratische Öffnung des Ein-Parteien-Systems sowie gegen die Versorgungskrise auf die Straße gegangenen, darunter auch zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsende. Menschenrechtsorganisationen berichteten über ein gewaltsames Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Proteste.
Zahlreiche Journalisten, Künstler, Aktivisten und Intellektuelle wurden verhaftet. Einige sind zu jahrelangen Haftstrafen verurteilt worden. Die sozialistische Regierung macht das Handelsembargo der USA für die Versorgungskrise auf der Insel verantwortlich.