Zwei von drei Menschen hätten wenig oder gar kein Vertrauen in die Kirchen oder in religiöse Organisationen. Der Bericht basiert auf Zahlen aus dem Jahr 2016.
Zum Mitgliederschwund bei den Kirchen greifen Religionsstatistiker auf unterschiedliche Datensätze zurück. Laut der Zeitung "Trouw" unterscheiden sich die Zahlen des Berichts des Büros für Sozial- und Kulturplanung (SCP) stark von denen des nationalen Statistikbüros CBS.
Im Oktober hatte CBS angegeben, dass noch 49 Prozent der Bevölkerung einer Kirche oder philosophischen Lehre zugehörig seien. Dieser Anteil sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Ende der 90er Jahre sahen sich noch 60 Prozent als Teil einer Kirche oder Lebensphilosophie.
Mitgliederrückgang durch Tod und Austritte
Die meisten Mitglieder hat dem Statistikbüro zufolge immer noch die römisch-katholische Kirche mit fast einem Viertel der Bevölkerung. 15 Prozent sind demnach protestantisch, etwas mehr als 5 Prozent Muslime.
Laut dem SCP-Bericht dagegen bezeichneten sich 24 Prozent der Bevölkerung als Anhänger einer Kirche oder einer philosophischen Lehre. Der Bevölkerungsanteil der Katholiken sei laut SCP in den vergangenen 35 Jahren von 28 auf 9 Prozent gesunken. Der Anteil der Protestanten sei von 18 auf 6 Prozent gefallen. Der Autor des SCP-Berichts, Joep de Hart, sagte der "Trouw", Kirchen in den Niederlanden verlören durch Tod oder Austritte täglich 267 Mitglieder. Das Durchschnittsalter der Kirchgänger steige jedes Jahr um vier Monate.
In den Niederlanden leben etwa eine Million christliche Migranten. Sogenannte Migrantenkirchen helfen ihnen mit Sprachunterricht und Unterstützung bei Bewerbungen bei der Integration.